Von Frühling bis zum Herbst macht sich jeder Hundehalter auf die Suche nach dem perfekten Zeckenschutz. Spoiler-Alarm? Den gibt es eigentlich nicht. Dort wo biologische Düfte wie Zitrone, Kokosöl, oder Schwarzkümmel versagen, hilft die chemische Keule zwar meistens, ist aber trotzdem nicht für jeden Hund etwas, denn immerhin verändert sie entweder den Blutkreislauf, oder die Hautbarriere des Tieres.
Je nachdem, wofür man sich entscheidet: Ein paar schwindelige Zecken wird es meistens trotzdem noch geben, vor allem wenn man auf natürliche Wirkstoffe setzt. Das Problem ist aber gar nicht der Biss des biestigen Spinnentieres, sondern die Dauer seiner Mahlzeit, denn erst nach einer gewissen Zeitspanne kann er deinem Hund gefährlich werden.
Seit ein paar Jahren muss man sich auch direkt in Österreich mit dem Begriff "Babesiose" auseinandersetzten. Übertragen von der speziellen Wiesenzecke war die "Hundemalaria" früher eigentlich nur eine Reisekrankheit, die sich aber mittlerweile auch schon in unseren Wäldern, an Teichen und Seen und vor allem in feuchten Wiesen verbreitet hat. Der Klimawandel begünstigt natürlich auch, dass sich mediterrane Viecherln bei uns zu Hause fühlen, obwohl die Wiesenzecke sogar Frost überlebt und auch unter 10 Grad Celsius aktiv bleibt.
Der Vollständigkeit halber wollen wir natürlich auch die Borreliose, die Ehrlichiose oder die Anaplasmose als mögliche Zeckenkrankheit anführen.
Um den Hund vor der tödlichen Babesiose zu schützen, ist es trotz Anti-Zecken-Kampf-Wirkstoff wichtig, dass die Spinne nach spätestens 12h vom Hund sollte. Erst dann wird es nämlich richtig kritisch, weil es etwa so lange dauert, bis sich die "Babesien" in der infizierten Zecke bilden und übertragen werden.
Sind diese erstmal im Organismus des Hunden angekommen, zerstören sie seine roten Blutkörperchen, wodurch der Sauerstofftransport im Körper beeinträchtigt wird. Nach spätestens drei Wochen zeigt ein infizierter Hund meist Fieber, Antriebslosigkeit, blasse Schleimhäute und bräunlich verfärbten Urin. Auch der Appetit lässt in sehr vielen Fällen schnell nach und Leber und Nieren sind besonders beeinträchtigt durch die Krankheit. Auch das Nervensystem kann gestört werden und zu epileptischen Anfällen und Lähmungen führen.
Solltest du Symptome bemerken – ab zum Tierarzt, denn jede Stunde zählt hier, um Folge- oder Langzeitschäden zu vermeiden und auch dem Tod von der Schippe zu springen.
Keine Frage, vor allem bei Rassen mit dichtem Fell und viel Unterwolle kann man schon einmal nach einem Spaziergang 30 Minuten damit verbringen, den Hund ordentlich durchzukämmen. Oft hat man nämlich Glück und die Zecke hat sich noch nicht in den untersten Schichten des Fellkleides verstecken können.
Mit fein zinkigen Kämmen oder Bürsten – meistens auch für Flöhe geeignet – hat man gute Chancen, das tödliche Spinnentier um seine Mahlzeit zu bringen und den Hund vom Parasiten zu befreien. Ansonsten? Findest du beim Kraulen eine Zecke, SOFORT entfernen und nicht warten, bis sie von selbst abfällt.