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Neuer Frust-Verschluss kommt bald auf alle Flaschen

Die Milchpackungen sind erst der Anfang: Schon bald werden uns die Tethered Caps auch auf vielen anderen Getränken begegnen.

Clemens Pilz
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    Die neuen Getränkeverschlüsse irritieren derzeit die Konsumenten.
    Die neuen Getränkeverschlüsse irritieren derzeit die Konsumenten.
    Clemens Pilz

    Die einen finden sie super und freuen sich über eine Chance für den Umweltschutz – die anderen können sich gar nicht damit anfreunden und klagen über eine lästige Spielerei beim Einschenken: Die sogenannten Tethered Caps, die nun auf immer mehr Milchprodukten zu finden sind, polarisieren die Konsumenten.

    Die neuen Verschlusskappen unterscheiden sich von den älteren dadurch, dass sie nicht komplett vom Getränkekarton entfernt werden können. Nach dem Aufschrauben klappen sie zur Seite und bleiben durch einen kleinen Plastikstreifen mit dem Verschluss verbunden. Im Netz wird nun bereits darüber geklagt, man müsse die derart befestigte Kappe immer wieder verschieben, um ungehindert ein Getränk eingießen zu können. Andere Konsumenten beschweren sich, sie hätten Probleme beim Wiederverschließen der neuartigen Kappen.

    System erfordert Gewöhnung

    Beim Selbstversuch in der "Heute"-Redaktion scheinen derartige Beschwerden etwas weit hergeholt, nach einer kurzen Eingewöhnungszeit klappt es mit dem Öffnen, Eingießen und Verschließen quasi im Handumdrehen. Und an das neue System gewöhnen, was müssen wir alle. Ursache dafür ist nämlich die sogenannte Einweg-Kunststoff-Richtlinie der Europäischen Union.

    Das Ziel dieser Richtlinie ist es, dass mehr Plastik recycelt wird und der Ausstoß klimaschädlicher Gase dadurch sinkt. Die Tethered Caps sorgen dafür, dass die Kappe mit der Verpackung verbunden bleibt, gemeinsam mit ihr in die Plastiktonne wandert – und nicht etwa im Restmüll oder schlimmstenfalls in der Landschaft endet.

    Auch Coca-Cola und Co.

    Spätestens mit dem 3. Juli 2024 ist die "Trainingsphase" abgeschlossen und sämtliche Getränkepackungen mit einer Füllmenge unter drei Litern müssen über Tethered Caps verfügen. Es ist also kein Zufall, dass in der letzten Zeit immer häufiger die neuartigen Kappensysteme eingesetzt werden. In einigen Monaten bis zu einem Jahr wird es in Österreichs Supermärkten nur noch Tethered Caps geben. Betroffen sind nicht nur Tetrapacks, sondern auch Einweg-PET-Flaschen wie bei Mineralwasser, Coca-Cola, Almdudler und Co.