Die polaren Schutzkappen unserer Erde werden kleiner und verlieren ihre Wirkung – dabei spielt das Eis der Arktis und Antarktis eine entscheidende Rolle für unser Klima und die Ozeane. Es wirkt wie eine natürliche Kühlanlage der Erde, indem es Sonnenlicht reflektiert und Wärme vom Planeten fernhält.
Eine neue Studie zeigt: Seit den 1980er-Jahren hat das polare Meer-Eis rund 14 Prozent seiner natürlichen Kühlwirkung verloren.
Laut BBC-Analyse von Daten des "National Snow and Ice Data Center" betrug die Gesamt-Ausdehnung des arktischen und antarktischen Meereises Mitte Februar 2025 knapp 16 Millionen Quadratkilometer. Damit wurde der bisherige Negativ-Rekord von 2023 gebrochen.
Das antarktische Meer-Eis befindet sich somit auf einem neuen Tiefstand seit Ende der 1970er-Jahre. Hohe Temperaturen von Luft und Wasser bringen vor allem Schelfeis, das auf dem Meer schwimmt, zum Schmelzen, erklärt Tom Bracegirdle, Wissenschaftler bei der British Antarctic Survey zur BBC.
Der Rekord-Tiefstand des Meer-Eises in der Antarktis im Jahr 2023 wäre ohne Klimawandel ein nur alle 2.000 Jahre vorkommendes Ereignis, wie eine aktuelle Studie zeigt. Doch 2025 ist nicht mehr weit davon entfernt, diesen Negativ-Rekord zu übertreffen.
Die Arktis erwärmt sich fast viermal schneller als der globale Durchschnitt. Die Fläche des Eises liegt aktuell unter allem, was zuvor für diese Jahreszeit gemessen wurde. Anfang Februar lagen die Temperaturen rund um den Nordpol 20 Grad (!) über dem Normalwert, was an Orten wie Spitzbergen zu Tauwetter-Bedingungen führte.
Schon in wenigen Jahren könnte in der Nordpolregion ein kritischer Meilenstein bevorstehen: der erste eisfreie Tag. Laut neuen Modellrechnungen könnte es schon in zwei, drei Jahren dazu kommen. Probleme für das arktische Ökosystem und mehr Extremwetterereignisse weltweit wären die Folgen.