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Neuer Ortschef verbannt Oktoberfest aus Antalya

Heute Redaktion
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Fünf Jahre lang zog das Oktoberfest in der türkischen Urlaubermetropole Antalya Touristen an. Der neue konservative Bürgermeister Menderes Türel hat nun einen Schlussstrich gezogen und die Wiesn verbannt. Zuvor war in Antalya der Alkoholverkauf ins Visier genommen worden.

Für Özgür Emeklioglu, Veranstalter des türkischen Oktoberfestes, sind die Würfel gefallen. Ohne die Unterstützung der eigenen Stadtverwaltung sei ein solcher Event nur schwer machbar, zitierte ihn am Dienstag die türkische Nachrichtenagentur Dogan.

Bereits im Vorfeld der Kommunalwahlen im diesjährigen Frühjahr hatte der jetzige Bürgermeister dagegen Stimmung gemacht. Mit dem Sieg der regierenden AKP bei den Wahlen Ende März fiel die "Wiesn" endgültig in Ungnade. Konservative Bewohner hatten kritisiert, dass mit besonders niedrigen Alkoholpreisen beim Fest die Besucher zum Trinken animiert würden.

Das Ende des "Wiesn"-Festivals bedeutet für die lokale Wirtschaft einen weiteren Einnahmenverlust. Das heuer in Kraft getretene strikte Werbe- und Sponsoringverbot für Alkoholmarken und die seit dem Vorjahr geltenden rigorosen Verkaufsbeschränkungen für alkoholische Getränke tun ihr übriges, um Firmen, Gastronomiebetrieben und Ladenbesitzern das Leben schwer zu machen.

Auch viele österreichische Besucher

Das Oktoberfest hatte jährlich rund 50.000 Besucher aus dem In- und Ausland angezogen. Antalya gehört zu den beliebtesten Urlaubsdestination deutscher und russischer Touristen. Auch für Österreicher zählt die Region zu den Top-Reisezielen in der Türkei.

Im Gegenzug darf sich Antalya seit dem 16. August 2014 eines geschlechtergetrennten Badestrandes erfreuen. Federführend dabei war wiederum Antalyas konservatives neues Stadtoberhaupt Menderes Türel: Die Umsetzung sei auf Wunsch von Frauen erfolgt, wie er versicherte.