Was hat ein Altösterreicher mit Pickelhaube mit der legendären "Dreigroschenoper" zu tun? Eine ganze Menge, wie Robert Sedlaczek in seinem neuen Buch zeigt. Der Wiener Publizist und Autor präsentiert am Mittwoch, dem 17. September 2025, um 18.30 Uhr in der Villa Wertheimstein sein Werk "Karl Klammer und der Plagiatsstreit mit Bertolt Brecht um die Dreigroschenoper".
Darin beleuchtet er einen fast vergessenen, aber hochbrisanten Literaturstreit: den Plagiatsvorwurf gegen Bertolt Brecht. Im Mittelpunkt steht der Altösterreicher Karl Klammer, ehemaliger k.u.k. Dragoneroffizier, Übersetzer von Arthur Rimbaud und François Villon sowie Wegbereiter des Expressionismus im deutschen Sprachraum.
Sedlaczek hat den Fall erstmals fundiert recherchiert und lückenlos aufgearbeitet. Sein Buch zeigt nicht nur die Hintergründe des Streits, sondern auch Klammers außergewöhnliche Lebensgeschichte, die von der späten Monarchie über zwei Diktaturen bis in die 1950er Jahre reicht.
Besondere Brisanz erhält die Geschichte durch Dragoner Klammers persönliche Verbindung zu Wien: Von den ersten Tantiemen der Dreigroschenoper kaufte er seiner Frau einen kleinen Weingarten in Grinzing, direkt vor ihrer Villa. Dieser wird heute von Weinbauer Fritz Wieninger bewirtschaftet.
Parallel zur Buchpräsentation hat Robert Sedlaczek im Bezirksmuseum Döbling eine begleitende Ausstellung kuratiert. Sie wird am Sonntag, 21. September 2025, offiziell eröffnet und zeigt erstmals persönliche Notizen sowie bislang verschollen geglaubte Briefe Klammers an Schriftsteller und Verleger.
Die Buchpräsentation am Mittwoch (17. 9. 2025) beginnt um 18.30 Uhr in der Villa Wertheimstein, dem Bezirksmuseum von Wien-Döbling.