Formel 1

Neues Formel-1-Team: Nur noch ein Bewerber im Rennen

Steht bald ein elftes Team in der Formel-1-Startaufstellung? Nach einem Bewerbungsprozess hat die FIA nun ausgemistet. Ein Interessent ist übrig. 
Sport Heute
27.09.2023, 16:17
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Die Formel 1 boomt. Deshalb ist es kein Wunder, dass es aktuell ein regelrechtes Gezerre um den Einstieg in die Motorsport-"Königsklasse" gibt. Die Rennserie und ihre Teams sind durch die Vermarktung von Liberty Media, die Netflix-Serie "Drive to Survive" und nicht zuletzt durch die Budgetdeckelung höchstprofitabel geworden, die Spitzenteams haben bereits einen Wert über einer Milliarde Euro. 

Diesen Boom wollte deshalb auch der Motorsport-Weltverband FIA nützen, um neue Teams ins Fahrerlager zu bringen – auch aus Eigeninteresse, denn so kann die FIA auch Antrittsgelder kassieren. In einem offiziellen Bewerbugnsverfahren wurden bis zu zwei Plätze im Fahrerlager ausgeschrieben. Vier Interessenten gab es. Nun ist aber nur noch ein möglicher "Neuzugang" übrig geblieben. Auch wenn es nicht offiziell bestätigt ist, ist Andretti mit der Unterstützung von General Motors das einzige Renn-Projekt, das sich noch Hoffnungen auf den Formel-1-Einstieg machen darf. "Lkysunz" aus Asien sowie die Formel-2-Teams "Hitech" und "Carlin" sind im harten Bewerbungsprozess aussortiert worden. 

Bringt Andretti "Mehrwert"?

Kommt also Andretti, geführt von Michael Andretti, in die Formel 1? Das ist aktuell zu bezweifeln, obwohl der Rennstall mit General Motors einen bekannten Automobilkonzern im Schlepptau hat. Das Problem daran ist freilich, dass GM nicht selbst als Motorenhersteller fungieren würde., sondern nur seinen Namen hergibt – wie es aktuell Alfa Romeo beim Sauber-Team macht oder Ford künftig beim Weltmeister-Team Red Bull vorhat. Andretti würde Medienberichten zufolge einen Renault-Motor im Heck verbauen, diesen womöglich re-branden. 

Das scheint der Formel 1 – genauer gesagt den zehn bestehenden Teams – aber zu wenig zu sein. Denn die FOM, also die gemeinsame Vermarktung der Formel 1, sucht bei Neueinsteigern einen deutlichen Mehrwert. Vereinfacht gesagt: Kommt ein Team in die Serie, muss es etwas mitbringen, das das Gesamtprojekt vorantreibt. Das wäre an sich General Motors, nicht aber, wenn der US-Konzern lediglich seinen Namen hergibt.

Verwässerungsfonds erhöht?

Und dann gibt es ja noch den sogenannten "Verwässerungsfonds". Also das Geld, das ein neuer Rennstall in der ersten Saison an die anderen Teams bezahlen müsste, um diesen den Einnahmenrückgang zu kompensieren. Aktuell wird diese Zahlung mit 200 Millionen Euro angegeben. Im neuen Concorde Agreement, das gerade verhandelt wird, soll die Zahlung aber auf 600 Millionen Euro steigen. 

Die Teams sind jedenfalls weiter skeptisch. Und an ihrer Haltung hat sich aktuell auch nichts geändert. Die endgültige Entscheidung liegt nun in den Händen des Formel-1-Bosses Stefano Domenicali. 

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