Vielen ist der schreckliche Unfall auf der Linzer Humboldtstraße vergangenen April noch in schlimmer Erinnerung. Auf der Flucht vor der Polizei war damals ein Biker (24) mit einem Scooter-Fahrer, der gerade die Straße bei einem Zebrastreifen überqueren wollte, zusammengekracht. Beide starben noch am Unfallort (wir berichteten).
Schon kurz nach dem Horror-Crash wurde von Anrainern der Ruf nach vermehrten Geschwindigkeitskontrollen in diesem Bereich laut. Die Einbahnstraße sei längst als Raser-Strecke bekannt. Immer wieder würden Autofahrer mit weit mehr als der erlaubten 50 km/h durchbrettern.
Die Polizei und die Stadt haben jetzt darauf reagiert und an der Kreuzung Humboldtstraße/Schillerstraße einen neuen Blitzer aufgestellt. "Die neue Radarbox wurde am heutigen Donnerstag scharf geschaltet. Dieses Radar wird die Lage in der Humboldstraße hoffentlich beruhigen", so Heinz Felbermayr, Leiter der Linzer Verkehrspolizei.
Das besondere an diesem Radar ist allerdings, dass es von oben herunter blitzt. Es ähnelt einem Ampelradar, misst aber die Geschwindigkeit. Und damit ist es laut Polizei das erste dieser Art in ganz Österreich.
"An dieser Stelle wäre es auch anders gar nicht möglich, da eine übliche Radarbox zu viel Platz gebraucht hätte. Da sie in der Luft hängt, kann sie jetzt nicht so leicht beschmiert oder beschädigt werden", scherzt Felbermayr.
Bei den Facebook-Usern blieb der neuartige Blitzer freilich nicht unentdeckt und macht in diversen Gruppen seit Donnerstagfrüh bereits die Runde. Auch wenn sich manch einer noch wundert, wo denn die dazugehörige Ampel steht. Das wird aber rasch aufgeklärt.
„"Raser und Autoposer stellen ein erhebliches Problem im Neustadtviertel dar. Mit der neuen Radarüberwachung setzen wir einen Schritt in Richtung Verkehrsberuhigung."“
Das ist jedoch nicht die einzige Stelle, an der die Linzer Autofahrer ganz besonders aufs Tempo achten müssen. Nur wenige Hundert Meter entfernt, in der Dinghoferstraße, wird ebenfalls bald eine Box die Raser fotografieren.
Die Kosten für die neuen Messanlagen betragen 145.000 Euro. Darin ist eine zusätzliche Radar-Überwachungskamera enthalten, die aus wirtschaftlichen Gründen für mehrere Radarmesstellen eingesetzt werden kann.
Laut Felbermayr werden heuer aber keine weiteren Boxen mehr dazukommen. In Summe stehen damit in Linz 16 Radarkästen. Weitere könnten dann im nächsten Jahr dazu kommen ...
"Raser und Auto-Poser stellen ein erhebliches Problem im Neustadtviertel dar. Mit der neuen Radarüberwachung setzen wir einen Schritt in Richtung Verkehrsberuhigung. Neben der Geschwindigkeitsüberwachung werden wir aber auch auf eine verstärkte Bewusstseinsbildung bei den Tätergruppen setzen müssen", so Infrastrukturreferent Markus Hein (FPÖ) in einer Aussendung.