"War nie ein Freund"

"Nicht zielführend": SPÖ-Mann zerlegt Bablers 32h-Woche

SPÖ-Chef Andreas Babler will weg vom Vollzeit-Arbeitsmodell und auf eine 4-Tage-Woche umsteigen. Sein Parteigenosse Dornauer will davon nichts hören.

Nicolas Kubrak
"Nicht zielführend": SPÖ-Mann zerlegt Bablers 32h-Woche
Der Tiroler SPÖ-Chef Dornauer (l.) findet eine generelle Arbeitszeitverkürzung aktuell "nicht zielführend". Andreas Babler (r.) allerdings sehr wohl.
EXPA / APA / picturedesk.com

Im SPÖ-internen Wahlkampf um die Parteispitze war die 32-Stunden-Woche eines der größten Postulate von Andreas Babler. Diese Forderung sorgte damals im konservativen Lager für viel Aufregung, doch auch parteiintern war man nicht immer von der Idee überzeugt – Salzburgs Bürgermeister Bernhard Auginer bezeichnete die 32h-Woche in einem "Presse"-Interview als "sicher nicht gescheit".

"4-Tage-Woche ist die Zukunft"

Mittlerweile hat der SPÖ-Chef seinen Kurs aufgeweicht und spricht jetzt über eine 4-Tage-Woche. Beim SPÖ-Parteirat im April präsentierte Babler seine 24 Ideen für Österreich, dabei spielt auch die Arbeitszeitverkürzung eine Rolle. Sie würde weniger Arbeitsbelastung, weniger Krankenstände und mehr Produktivität bedeuten, so die Argumentation. "Die 4-Tage-Woche ist die Arbeitszeit der Zukunft", betont der Parteivorsitzende.

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    Bablers Rede fiel sehr enthusiastisch aus.
    Bablers Rede fiel sehr enthusiastisch aus.
    Sabine Hertel

    "War nie ein Freund dieser Idee"

    Anders sieht es der Tiroler SPÖ-Chef und Landeshauptmann-Stellvertreter Georg Dornauer, der in der Vergangenheit bereits mit Ansagen gegen Babler aufhorchen ließ – insbesondere beim Thema Asyl, wo er eine Kurskorrektur der Partei in Richtung politischer Mitte forderte. Auch von der 32-Stunden-Woche sei der Innsbrucker "nie ein Freund" gewesen, wie er in einem Interview mit der "Tiroler Tageszeitung" verriet. Dornauer gehe davon aus, dass Babler die 32-Stunden-Woche nicht weiterverfolgt.

    Ich war nie ein Freund von dieser Idee und gehe davon aus, dass Babler die 32-Stunden-Woche nicht weiterverfolgt.
    Georg Dornauer (SPÖ)
    rechnet in einem Interview mit der "Tiroler Tageszeitung" mit der Arbeitszeitverkürzung ab.

    Man könne zwar branchenspezifisch über eine Arbeitszeitverkürzung diskutieren, "aber generell ist sie auch wegen des Personal- und Fachkräftemangels derzeit nicht zielführend", konterte Dornauer die Argumente seines Parteichefs.

    "Müssen auf Ängste der Menschen eingehen"

    Der LH-Stellvertreter sprach mit der Tageszeitung auch über die anstehende Nationalratswahl. Babler sei es gelungen, Ruhe in die Partei zu bringen, lobte er, betonte aber gleichzeitig: "Wir müssen ehestmöglich zurück in die Regierungsverantwortung." Er strebe mindestens Platz zwei an, bei Platz 3 eine Dreierkoalition einzutreten, könne er sich nicht vorstellen, erklärte der SPÖ-Mann.

    Auch ein Wahlsieg sei möglich, doch dafür müsse man "mit offenen Augen und Lösungskompetenz die Fragen Migration, Sicherheit und Asyl angehen sowie auf die Ängste und Sorgen der Menschen eingehen", forderte Dornauer.

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      EVA MANHART / APA / picturedesk.com

      Auf den Punkt gebracht

      • SPÖ-Chef Andreas Babler möchte von Vollzeit auf eine 4-Tage-Woche umsteigen, was auf Kritik von Parteigenosse Dornauer stößt
      • Babler präsentiert die Idee als Zukunft der Arbeitszeit, während Dornauer sie als nicht zielführend bezeichnet und betont, dass man auf die Ängste der Menschen eingehen müsse
      nico
      Akt.