Niederösterreich
Niedrigwasser auch ein Grund für hohe Strompreise
Der Strompreis ist derzeit horrend. Schuld daran sind aber nicht nur der Ukraine-Krieg und die Kopplung an den Gaspreis, wie es seitens der EVN heißt.
Knapp 67 Cent zahlt man als Neukunde bei der EVN für ein kW/h Strom – mehr dazu hier. Die horrenden Preise bescherten dem niederösterreichischen Energieversorger jetzt wieder ein Mega-Umsatzplus, wenn auch weniger Gewinn.
"Verwerfungen auf Energiemärkten"
Im EVN-Geschäftsbericht spricht man von "massiven Verwerfungen auf den Energiemärkten", was eine eklatante Kostensteigerung für die Kunden bedeutete.
Doch neben dem Ukraine-Krieg und dem damit verbundenen, hohen Gaspreis – zur Erinnerung: der Strompreis ist an den Gaspreis gekoppelt, das sogenannte Merit-Order-Prinzip – gibt es auch mehrere andere Gründe, warum die Wucher-Preise zustandekommen.
Zum Einen führt die EVN "konjunkturelle Aufholeffekte nach Covid-19" ins Treffen, auch geringe Erzeugungskapazitäten in französischen Atomkraftwerken aufgrund von Revisionsarbeiten machten die Situation nicht besser.
Und ein weiterer Grund: Niedrigwasser! Wie berichtet, war der Grundwasserspiegel in Niederösterreich heuer so tief wie nie, auch die Donau führte als größter Strom Europas wenig Wasser. Kleinwasserkraftwerke lieferten aufgrund der Hitze deshalb weniger Strom.
86.000 Haushalte durch Wasserkraft versorgt
Und genau auf diese Art von Kraftwerken setzt die EVN. Sie betreibt in der Steiermark und in Niederösterreich fünf Speicherkraftwerke sowie 67 Laufkraftwerke, die im Durchschnitt pro Jahr 300 Gigawatt/h (GWh) Strom produzieren. Damit werden 86.000 Haushalte versorgt. Die Wasserkraftwerke tragen maßgeblich zur regionalen Stromversorgung sowie zur Stabilisierung des Stromsystems bei, wie es seitens der EVN heißt.