Coronavirus

Niessl: "Die Uhr für Sportvereine tickt"

Heute Redaktion
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Die Regierung hat am Mittwoch die Coronavirus-bedingten Sperren im Sport gelockert. Sport-Austria-Chef Hans Niessl fordert eine Soforthilfe von 100 Millionen Euro für die Vereine.

Ab 1. Mai ist Sport im Freien wieder erlaubt. Sportminister Werner Kogler hatte am Mittwoch angekündigt, dass diverse Sportstätten für den Breitensport wieder geöffnet werden. Neben Tennis- und Golfplätze nannte der Vizekanzler unter anderem auch Schieß- oder Leichtathletik-Anlagen. Freibäder bleiben aber (vorerst) noch zu.

"So viel wie möglich zulassen, so wenig wie möglich einschränken", so Kogler, der auch immer wieder an den "Hausverstand" der Bevölkerung appellierte. Trotz der Lockerung würde die Abstandsregel aber natürlich auch weiterhin gelten.

Sport-Austria-Chef Hans Niessl stellte in der "ZiB 2" klar, dass es sich für den Sport derzeit um die "schwierigste Situation seit Jahrzehnten" handelt. Der ehemalige Landeshauptmann des Burgenlands machte auch kein Geheimnis daraus, dass die "Uhr für einige Sportvereine ticke".

"Wollen, dass alle Sportvereine überleben"

"Manche sind bereits an der Grenze der finanziellen Möglichkeiten", so Niessl. 15.000 Sportvereine gibt es aktuell in Österreich. Wie viele es nach der Corona-Krise noch geben werde, könne er nicht sagen. "Wir wollen natürlich, dass alle überleben". Doch ohne Geld sei dies nicht möglich.

Niessl fordert daher eine Finanzspritze für den Sport und die Vereine. Und zwar noch im April. "Wir wissen nicht, wie lange der Sport nicht betrieben werden kann. Was wir brauchen ist eine Soforthilfe von 100 Millionen Euro", so der Präsident der Bundessportorganisation in der "ZiB 2".

Eine Soforthilfe von 100 Millionen werde aber vermutlich dennoch nicht reichen, um "alle Vereine durch die Krise zu bringen." Der 68-Jährige erklärte zudem, dass es natürlich auch davon abhängt, wann Veranstaltungen wieder mit Zusehern stattfinden könnten.

"Sport soll Beitrag zur Gesundheit leisten"

Die Einnahmen von verkauften Tickets seien nicht nur für die Vereine selbst enorm wichtig, damit könnte nämlich auch die Jugendarbeit weiter finanziert werden. Sollte dies auch im Sommer nicht möglich sein, müsse man mit weiteren Verlusten rechnen.

Der Sport-Austria-Chef versicherte aber auch, dass man mit den Verbänden stets in Kontakt sei und es in Österreich im Vergleich zu anderen Ländern noch eine "relativ gute Situation" geben würde.

"Ziel des Sports ist, alle Maßnahmen einzuhalten, keinen Kontakt zu haben und einen Beitrag zur Gesundheit zu leisten", so Niessl.