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Zur Prävention – Behörde verarscht jetzt Salafisten

Das deutsche Bundesland Nordrhein-Westfalen startet eine Satire-Serie auf YouTube. Mit Humor will der Verfassungsschutz gegen Salafisten vorgehen.

Heute Redaktion
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"Witz, Humor und Fakten sind die stärksten Waffen der Demokratie", ist sich der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul (CDU) sicher. Genau damit soll der Landesverfassungsschutz nun den Kampf im Internet gegen die Salafisten-Szene aufnehmen.

Während die Dschihadisten junge Menschen oft über Facebook radikalisieren und als neue Mitstreiter anwerben, werden die Deutschen nun auf YouTube präsent sein. "Das ist Neuland. Wir sind die erste Sicherheitsbehörde, die das macht", so Reul laut "heise.de" am Rande der Gamescom in Köln. Gleich zwei Kanäle mit unterschiedlichen Formaten sollen hier für mindestens ein Jahr aktiv betrieben werden.

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Auf dem Kanal "Jihadi Fool" sollen in einem ersten Aufwasch 32 satirische Sketches veröffentlicht werden. Ein paar Folgen wurden bereits hochgeladen, darunter auch eine namens "Goodbye Syria", die in Form einer bekannten Doku-Soap einem Heimkehrer folgt, der in Deutschland nun eine Shisha-Bar eröffnen will:

Ein Zweites nennt sich "Bombenstimmung mit Bashka". Anstatt Sprengkörper wird dort allerdings die Arschbombe ("Sie ist besonders gefürchtet in stillen Gewässern") thematisiert:

Dazu ergänzend soll über den zweiten YouTube-Kanal "hinter.gründlich" Wissen rund um das Phänomen Salafismus seriös vermittelt werden. Insgesamt lässt sich der Verfassungsschutz diese Netz-Offensive inklusive begleitendem Facebook- und Instagram-Auftritt eine halbe Million Euro kosten. Sicherheitbehörden, die ihre Aufgabe zur Prävention ernstnehmen würden, dürften "eigentlich nicht darauf verzichten, auf solchen Portalen aktiv zu sein", ergänzt Reul. (rcp)