Fälle häufen sich

Note passt nicht – Eltern schicken Lehrer sofort Anwalt

Ein paar strenge Worte, eine schlechte Note – das reicht oft, dass Lehrer einen Brief vom Anwalt bekommen. Pädagogen schlagen jetzt Alarm.
Oberösterreich Heute
09.01.2025, 05:00
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Es ist ein Problem, das in Schulen immer häufiger auftaucht: Sobald Lehrer ein Kind zurechtweisen oder beispielsweise eine Note nicht so ausfällt, wie Eltern das wünschen, werden Anwälte eingeschaltet.

"Es werden dann von Kanzleien eingeschrieben Briefe an die jeweiligen Pädagogen verschickt", berichtet Birgit Maringer, die Landesobfrau des Christlichen Lehrervereins, im Gespräch mit "Heute". Sie betont, dass es natürlich auch viele Eltern gibt, die nach wie vor zuerst das Gespräch suchen.

Die Tendenz sei aber da, die Fälle würden mehr werden. "Es gibt dann teilweise Mobbing-Vorwürfe, es heißt, Kinder würden bloßgestellt", so Maringer über die Reaktion mancher Eltern, wenn ihre Sprösslinge in der Schule vom Lehrer zurechtgewiesen werden.

Pendel schlägt in andere Richtung

Während früher die Lehrer immer Recht gehabt hätten („was auch nicht richtig ist“) würde jetzt das Pendel in die andere Richtung ausschlagen.

Sie appelliert an die Eltern, zuerst einmal das Gespräch zu suchen, so lasse sich meist eine Lösung finden. Und: "Wenn dann ein Brief von einem Anwalt zurückkommt, reicht das auch oft", so Maringer.

Erst kurz nach Schulstart war das Thema bereits in den Schlagzeilen. Lehrergewerkschafter Paul Kimberger betonte, dass Eltern meistens nur das Beste für ihr Kind wollen. Aber: "Manchmal wollen sie auch nur ihre Vorstellungen und Wünsche durchsetzen". Das gehe so weit, dass bei schlechten Noten, zu viel Hausübung oder anderen Problemen immer öfter auch mit Anwälten gedroht wird. "Es gibt da nichts mehr, was es nicht gibt".

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