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Notstand bei Pflegepersonal: "Es fehlen Reserven"

Reinhard Waldhör, Chef der Gesundheitsgewerkschaft, stellt klar, dass sich die Pflegepersonal-Lage in Österreich zuspitzt. Man habe keine Reserven.

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In den Spitälern droht ein Betten- und Personal-Notstand.
In den Spitälern droht ein Betten- und Personal-Notstand.
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"Besonders in den Pflegeberufen und im Gesundheitsdienst leisten die Kolleginnen und Kollegen mit hoher Kompetenz und Motivation Hervorragendes. Doch sie sind bereits an den Grenzen ihrer menschlichen Belastbarkeit angelangt – dabei steht uns der Winter erst bevor! Nur, wenn wir die Corona-Infektionsschutzregeln konsequent einhalten, können wir das Gesundheits- sowie Pflegepersonal und damit uns alle schützen", erklärt Reinhard Waldhör, Vorsitzender der GÖD-Gesundheitsgewerkschaft.

Nur, wenn sich die Bevölkerung an die Corona-Maßnahmen halte, könne es gelingen "den Betrieb in den Kliniken sowie Pflegeheimen über den Winter hinweg aufrechtzuerhalten", appelliert Waldhör an die Eigenverantwortung der Menschen die Corona-Infektionsschutzregeln dringend einzuhalten.

"Es fehlt an dringenden Erholungsphasen"

Während versäumte Operationen in den Sommermonaten aufgeholt werden mussten und systemkritisches Personal selbst bei Infektionsverdacht weiterarbeitet, steigt nun auch die zusätzliche Belastung aufgrund steigender Covid-19-Infektionen weiter an. Hinzu kommt, dass im Gegensatz zur ersten Welle der Pandemie die Aufrechterhaltung des "normalen" Betriebs in den Krankenhäusern forciert wird.

"Diese pausenlose zusätzliche Dreifachbelastung der Kolleginnen und Kollegen wird in der Debatte rund um ausreichende Reserven bei den Intensivbetten in Österreich in den Hintergrund gedrängt. Es fehlt an dringend benötigten Erholungsphasen - gerade in den Pflege- und Betreuungszentren. Die Lage wird sich durch die personellen Kapazitätsgrenzen noch weiter verschärfen", warnt Waldhör und fordert ausreichende Personalressourcen ein.

"Champions-League-Spiel" mit "Regionalkader"

"Die Dienstgeber in den Kliniken sind dazu aufgefordert, zu überprüfen, ob geplante Operationen tatsächlich jetzt notwendig sind. Damit die medizinische Versorgung aller Menschen auch weiterhin sichergestellt werden kann, müssen wir gemeinsam alles daransetzen, die steigenden Infektionszahlen zu senken"

Im "Ö1-Morgenjournal" stellte Waldhör dann auch klar, dass die Pflegepersonal-Situation in Österreich eine schwierige sei. Man habe zuletzt viel Personal verloren und auch keine Reserven. Man versuche jeden Tagen ein "Champions-League-Spiel" mit einem "Regionalkader" zu spielen.

Zudem geht Waldhör davon aus, dass es zu Verschiebungen von nicht akuten Behandlungen kommen wird. "Dringend notwendige Leistungen werden aber erbracht werden können", versichert der Vorsitzende der GÖD-Gesundheitsgewerkschaft.

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    "Heute"-Montage, Material APA-Picturedesk