Motor

Nur ein E-Auto konnte bei Minusgraden überzeugen

Minusgrade setzten Reichweite und Ladezeiten von E-Autos massiv zu. Nur wenige konnten sich im norwegischen Winter bewähren.

Leo Stempfl
Der NAF-Winter-Elektroautotest fand bei Temperaturen zwischen 0 und minus 19 Grad statt.
Der NAF-Winter-Elektroautotest fand bei Temperaturen zwischen 0 und minus 19 Grad statt.
NAF (via ÖAMTC)

Insbesondere im kalten Winter herrscht bei vielen Besitzern von E-Autos plötzlich große Enttäuschung. Die versprochenen Kilometer werden bei weitem nicht erreicht, immer häufiger muss man zum Aufladen, und auch das dauert immer länger. Doch die verschiedenen Modelle der unterschiedlichen Hersteller schneiden bei Minusgraden recht unterschiedlich ab.

Das hat ein ausführlicher Test ergeben, den der norwegische Automobilclub NAF (Norwegian Automobile Federation) durchgeführt hat. Vor Ort mit dabei war von österreichischer Seite ÖAMTC-Technikleiter Thomas Hametner. Dieser zeigt sich in einer folgenden Aussendung beeindruckt vom Ergebnis eines der Fahrzeuge, die bei Temperaturen zwischen 0 und minus 19 Grad Celsius bestehen mussten.

    Der NAF-Winter-Elektroautotest fand bei Temperaturen zwischen 0 und minus 19 Grad statt.
    Der NAF-Winter-Elektroautotest fand bei Temperaturen zwischen 0 und minus 19 Grad statt.
    NAF (via ÖAMTC)

    Neuer Reichweitenrekord

    Das Tesla Model S war das eine unter den 29 E-Autos, das sich klar durchsetzen konnte. Mit einer Gesamtreichweite von 530 Kilometern stellte es sogar einen neuen Reichweitenrekord bei dieser Eiseskälte auf. Das kostet aber. Regulär muss man 113.000 Euro hinblättern, bekommt dafür immerhin eine Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h (0 auf 100 in 3,2 sek) und 634 Kilometer Reichweite bei optimalen Bedingungen.

    "Das Ergebnis des Tesla Model S ist beeindruckend, zumal der Unterschied zwischen dem beworbenen zum tatsächlichen Verlust der Strommenge, die beim Einsatz auf der Straße in der Kälte verloren geht, nur bei 16 Prozent liegt. Das ist ein guter Wert", erläutert ÖAMTC-Technikleiter Thomas Hametner.

    Mittelklasse enttäuschend

    Bei anderen Fahrzeugen zeigte sich hier eine große Diskrepanz. Der Toyota BZ4X 2WD etwa schaffte bei beworbenen 503 km nur 323, also 35,79 Prozent weniger. Aus dem Mitteklassesegment konnte die Experten nur der Maxus Euniq6 überzeugen, bei dem der Unterschied nur 10,45 Prozent betrug. Immerhin 317 Kilometer betrug hier die Reichweite.

    "Tiefe Temperaturen wirken sich negativ auf die Antriebsbatterien von E-Autos aus. Daraus ergibt sich eine höhere Ladezeit – und eben auch, wie viele Kilometer ich mit meinem E-Auto fahren kann. Im NAF-Reichweitentest wird genau untersucht, ob die Angaben der Hersteller mit der realen Reichweite auf der Straße übereinstimmen", erklärt Hametner.

    Deutlich höhere Verluste müssen bei vier anderen Fahrzeugen hingenommen werden:  Bei Mercedes EQE 300, Skoda Enyaq Coupe RS, Toyota bZ4x 2WD und Hongqi e-HS9 wurde ein Reichweitenverlust von 32 Prozent festgestellt. Hametner: "Die Ergebnisse zeigen, dass die Realität nicht immer den Werbeversprechen standhält. Wir stimmen daher mit dem norwegischen Automobilclub NAF überein, dass ein offizieller Winter-Reichweitentest in die WLTP-Ergebnisse einfließen sollten. Nur so können sich Konsument:innen einen ehrlichen Überblick verschaffen."

    Festgelegte Route

    Beim NAF-Winter-Elektroautotest, der 2023 zum vierten Mal stattfand, werden E-Fahrzeuge realitätsnah bei einer Überlandfahrt getestet. Die Ergebnisse sind eine ideale Ergänzung zu den WLTP-Angaben der Hersteller. 2023 wurden in Summe 29 rein batterieelektrisch betriebene Autos unter gleichen Bedingungen und auf jeweils der gleichen Strecke in Norwegen getestet.

    Alle Fahrzeuge wurden in Hinblick auf  die für die Alltags- und Reisetauglichkeit wichtigen Parameter Reichweite und Ladezeit untersucht. Durchgeführt wurden die Tests auf einer festgelegten Route von Oslo via Lygnasæter, Gjøvik, Ringebu, Dombås, Hjerkinn, Folldal und dann in Richtung Süden nach Venabygdsfjellet und Ringebu gefahren. Die Temperatur an den Testtagen bewegte sich zwischen 0 und Minus 19 Grad Celsius.

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