Oberösterreich

Tumulte, Schreie – Streit um Gratis-Strom für E-Autos

Energie ist ein teures Gut geworden. Das wissen auch Lenker von E-Autos. In Traun gab es bisher Gratis-Strom. Das musste jetzt beendet werden.

Peter Reidinger
Bürgermeister Karl-Heinz Koll (ÖVP) ließ die Ladestation schließen. Es soll ein Bezahlsystem eingeführt werden. Dazu laufen derzeit Gespräche mit den Anbietern.
Bürgermeister Karl-Heinz Koll (ÖVP) ließ die Ladestation schließen. Es soll ein Bezahlsystem eingeführt werden. Dazu laufen derzeit Gespräche mit den Anbietern.
Stadt Traun

Es war ein tolles Service, das die Stadt Traun (Bez. Linz-Land) ihren Bürgern anbot. In der Zentrumsgarage konnten Bürger ihr E-Auto gratis aufladen, während sie in der Stadt einen Termin hatten. Das ging eine ganze Zeit lang gut, nun kam es aber zu unschönen Szenen.

Grund dafür dürfte die Teuerung sein, da war natürlich das Angebot von Gratis-Strom verlockend. "Es ist viel mehr genutzt worden als vorher", berichtet Bürgermeister Karl-Heinz Koll (ÖVP) im Gespräch mit "Heute".

"Ich zahl brav meine Steuern, mir steht Gratis-Strom zu"

Dann kam es rasch auch zu Problemen. Manche E-Autofahrer wollten nämlich ihr Auto offenbar nicht nur während der Dauer ihrer Erledigungen aufladen, sondern ließen ihre Wagen stehen, bis der Akku voll war. Und so kam es rasch zu Streitereien mit anderen E-Auto-Fahrern, die ebenfalls Gratis-Strom abstauben wollten.

"Es gab Streitereien untereinander, sogar Handgreiflichkeiten", so Koll. Ein wütender Bürger habe ihm an den Kopf geworfen: "Ich zahl brav meine Steuern, mir steht der Gratis-Strom zu!" Auch Mitarbeiter im Bürgerservice wurden teils tätlich angegriffen, die Polizei musste aber glücklicherweise nicht einschreiten. Zur Sicherheit hat man nun die Notbremse gezogen.

Seit Montag gesperrt

"Wir haben es mit Montag gesperrt", sagt der Bürgermeister. Recht lange dürfte die Anlage aber nicht außer Betrieb sein, sie soll künftig als Bezahlservice wieder angeboten werden. Derzeit werden Gespräche geführt, es haben sich laut Bürgermeister schon mehrere Anbieter gemeldet, die Interesse an dem Standort haben.

Stolperfalle in Wien

Weil keine Ladestation mehr frei war, beschloss ein Lenker in Wien-Meidlinger, seinen Wagen im Keller aufzuladen. Die Folge: ein Kabelsalat.

Auf der Windschutzscheibe des Autos landete ein Strafzettel. Ob der dem Elektroauto-Besitzer wegen eines fehlenden Parkzettels oder wegen der Stolperfalle aufgedonnert wurde, ist unklar.

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