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Nachtpinkler kosten die Wirtschaft Milliarden

Nächtliche Toilettenbesuche sind nicht nur auf Dauer nervig, sondern auch ganz schön schädlich – für die heimische Wirtschaft.

Heute Redaktion
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Ein Mann auf der Toilette. Symbolfoto
Ein Mann auf der Toilette. Symbolfoto
Bild: iStock

Wen außer den Betroffenen soll es schon interessieren, wenn man nachts öfter mal das Bett verlassen und das WC aufsuchen muss? Schließlich handelt es sich dabei um eine äußerst private Angelegenheit.

Forscher der US-Denkfabrik Rand sind da ganz anderer Meinung. Wie die Mitarbeiter der Europa-Niederlassung im britischen Cambridge am Beispiel von sechs Ländern herausgefunden haben, schadet das nächtliche Austreten von Privatpersonen der Wirtschaft ihres Landes gehörig.

Die Folgen des Wasserlassens

Der Untersuchung zufolge sind Menschen, die mindestens zweimal pro Nacht aufs WC müssen, oft unzufriedener und unproduktiver.

Mehr noch: Weil sie weniger Schlaf bekommen, würden sie im Schnitt sieben Tage im Jahr fehlen oder krank zur Arbeit kommen, so die Forscher in einer Mitteilung. Das würde sie wiederum weniger produktiv machen.

Was ist Nykturie?
Der Begriff beschreibt ein vermehrtes, nächtliches Wasserlassen. Die International Continence Society definiert Nykturie als eine ein- oder mehrmalige Unterbrechung des Schlafes, um Wasser zu lassen.

Experten unterscheiden zwischen vier Varianten:
- der nächtlichen Polyurie, bei der des nachts überschüssiger Urin produziert wird
- der globalen Polyurie, bei der tagsüber und nachts zu viel Urin produziert wird
- der geringen nächtlichen Blasenkapazität, bei der die Blase nachts weniger Flüssigkeit aufnimmt, und
- der gemischten Nykturie, bei der es sich um eine Kombination der andren drei Arten handelt.

Verluste in Milliardenhöhe

In den in der Studie untersuchten Ländern – die USA, Großbritannien, Deutschland, Spanien, Japan und Australien – leiden laut dem Team um Marco Hafner, Absolvent der Universität Zürich, zwischen 13 und 17 Prozent der Arbeitnehmer an starkem nächtlichem Harndrang, der sogenannten Nykturie (siehe Box).

Die Forscher beziffern die Verluste in den USA auf 44,4 Milliarden Dollar, in Japan auf 13,7 Milliarden Dollar und in Deutschland auf 8,4 Milliarden. Großbritannien gehen immerhin 5,9 Milliarden Dollar durch die Lappen. Die geringsten Einbußen der untersuchten Länder haben Spanien und Australien mit jeweils 3 Milliarden Dollar.

Was können Sie selbst gegen Nykturie tun? Trinken Sie vor dem Schlafengehen nicht zu viel Flüssigkeit. Und: Meiden Sie harntreibende Getränke wie Bier, Kaffee oder Tee vor dem Zubettgehen.

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