Letzte Saison standen die Bielefelder als Drittligist im DFB-Pokalfinale. Nun gelang dem Aufsteiger in die zweite Bundesliga der nächste Coup: die Arminen eliminierten Bundesliga-Klub Werder Bremen mit den ÖFB-Assen Marco Friedl, Romano Schmid, Marco Grüll und Max Wöber in der Startelf. Isaiah Young hatte den entscheidenden Treffer in der Nachspielzeit erzielt (90+3. Minute).
Auf der Gegenseite war der Frust riesengroß. Das zeigte auch ein Interview von Kapitän Friedl. Der Innenverteidiger zeigte sich bei "Sky" angefressen. "Wir haben das Spiel über die 90 Minuten eigentlich im Griff, auch wenn wir einer weniger waren", bilanzierte Friedl nach der roten Karte gegen Leonardo Bittencourt in der 54. Minute noch.
"Wir hatten in der ersten Halbzeit zwei, drei hochkarätige Chancen, haben es verpasst, dass wir da in Führung gehen. Und jetzt stehe ich da und kann wieder die gleiche Scheiße labern. Es nervt mich einfach, weil wir es wieder nicht hinbekommen haben", zeigte sich der ÖFB-Teamspieler angefressen. "Du musst auch mal in Führung gehen, aber wenn du kein Tor schießt, kannst du im Pokal nicht weiterkommen", unterstrich der Innenverteidiger.
Und ging danach auch mit der Klubführung hart ins Gericht. "Ich habe es schon letzte Woche gesagt. Wir brauchen nicht da drumherum reden. Wir müssen alle, alle, alle in die Spur kommen, alle mehr machen, als wir bisher gemacht haben. Denn sonst wird es ein schweres Jahr", schickte Friedl eine deutliche Botschaft an Bremens Sport-Boss Clemens Fritz.
Was Friedl meint: Marvin Ducksch, Topscorer der letzten Saison, hat den Klub bereits in Richtung Birmingham verlassen, Genauso wie Sturmpartner Oliver Burke (Union Berlin), Anthony Jung (Freiburg) und Milos Veljkovic (Roter Stern Belgrad). Keeper Michael Zetterer steht vor dem Absprung zu Eintracht Frankfurt, Jens Stage und Mitchell Weiser sind verletzt. "In den letzten Wochen sind viele Spieler gegangen, die Stammspieler waren. Wir haben einige verloren im Vergleich zum letzten Jahr und wenig gemacht. Deshalb hoffe ich schon, dass noch etwas passiert. Wenn wir abgeben und abgeben, müssen wir auch wen holen", stellte Friedl in der Mixed Zone klar.
Zwar ist das Transferfenster noch bis 1. September geöffnet, die deutsche Bundesliga startet aber schon nächstes Wochenende. Es geht gegen Eintracht Frankfurt. "Wir wollen und werden noch etwas machen", unterstrich derweil Fritz.