Fashion and Beauty

Öko-Test rät von vier aluminiumfreien Deo-Rollern ab

Deodorants ohne Aluminium gewinnen immer mehr an Beliebtheit. Doch was setzen die Hersteller dem Schweißgeruch entgegen? 52 Produkte im Test.

Christine Scharfetter
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Aluminiumfreie Deoroller sind nicht unbedingt die bessere Wahl.
Aluminiumfreie Deoroller sind nicht unbedingt die bessere Wahl.
Getty Images

Ein Sommer ohne Deo? Für die meisten von uns ein Ding der Unmöglichkeit. Schließlich ist an heißen Tagen nicht nur das starke Schwitzen nervig, sondern auch der unangenehme Geruch. Da Aluminiumsalze, die einst als das Nonplusultra unter den schweißhemmenden Wirkstoffen galten, inzwischen aber sehr umstritten sind, setzen 60 Prozent der Verbraucher mittlerweile auf aluminiumfreie Frische unter den Achseln. Für das Verbrauchermagazin "Öko-Test" ein guter Grund, 52 Deoroller ohne Aluminium mit Preisen von 49 Cent bis 10,50 Euro zu prüfen.

Seit Jahren wird diskutiert, ob Aluminiumsalze Auslöser für unter anderem Brustkrebs und Alzheimer sind. Klar ist: Das Leichtmetall Aluminium ist neurotoxisch und kann die Blut-Hirn-Schranke überwinden, das Nervensystem schädigen und die Entwicklung von Kindern im Mutterleib beeinträchtigen. Lange wurde deshalb von Alu-haltigen Schweißhemmern abgeraten. Bis 2020 zumindest eine teilweise Entwarnung kam: Durch die Haut nehme der Körper weniger Aluminium auf, als bislang berechnet. Der Beitrag von Antitranspirantien zur Gesamtbelastung mit Alu sei deutlich geringer, als bisher angenommen.

Geachtet wurde beim Test unter anderem auf bedenkliche Inhaltsstoffe oder die versprochene Wirkdauer. Dabei schnitten 25  Deorollern ohne Aluminium mit "sehr gut" ab und können laut "Öko-Test" damit ohne weiteres empfohlen werden.

Naturkosmetik-Produkte stechen heraus

Unter den Naturkosmetik-Produkten konnten sich insgesamt 14 Deo-Roller, die als Naturkosmetik deklariert sind, ganz vorne behaupten. Zu den Testsiegern zählen hier neben teureren Marken-Produkten wie Dr. Hauschka, Speick und Weleda auch günstige Eigenmarken. Darunter der "Alverde Invisible 48H Deo Roll-On" und der "Alverde Men Active Nature Deo Roll-On" von dm, der "Care Nature Deo Roll-On Bio-Limette & Bio-Minze" von Rewe und der "Cien Nature Bio-Citrus Deo Roll-On" von Lidl.

So wirken die Deoroller ohne Aluminium

Als Alternative zu Aluminiumsalzen setzen die Hersteller andere Stoffe zur Hemmung des Schweißgeruches ein - der Schweißfluss wird dadurch jedoch nicht unterbrochen. Bakterienhemmer Nummer eins ist dabei Alkohol, der antimikrobiell wirkt und das Wachstum der Bakterien stört. Ähnlich verhält es sich mit Triethylcitrat, Ethylhexylglycerin und Octenidindihydrochlorid, die in etlichen Deos stecken, oft in Kombination – mit oder ohne Alkohol. Konservierungsstoffe wie Phenoxyethanol sind ebenfalls gegen Bakterien wirksam.
Andere seltener eingesetzte Substanzen hingegen wirken austrocknend, sie stören das von den Bakterien geliebte feuchtwarme Klima. Dazu zählen zum Beispiel Zinksalze und Kaolin (Porzellanerde), das auch häufig Bestandteil von Puder ist.

Marken-Deos enttäuschen

Aufgrund von kritischen Inhaltsstoffen, wie PEG/PEG-Derivate, Kunststoffverbindungen, halogenorganische Verbindungen oder Formaldehyd/-abspalter, schneiden insgesamt vier Produkte nur mit "ungenügend" (Note 6) ab. Die Stoffe können die Fruchtbarkeit beeinflussen, sich im Fettgewebe des Körpers anreichern, Hautreizungen verursachen und Allergien begünstigen. Zudem können die Hersteller hier keine Studien zur Wirksamkeit der Deodorants vorlegen. "Öko-Test" rät von diesen Deorollern eindeutig ab.

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    "0% Aluminium Salts Deodorant Moisturising Cream" von Dove
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