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"Öko-Vandalen" müssen hier nun 60.000 € Strafe zahlen

Mehrere Kulturgüter Italiens wurden während Klima-Aktionen beschmiert. Die Regierung will die Verantwortlichen nun ordentlich zur Kassa bitten.

Leo Stempfl
Im Fokus stehen jedoch Aktionen, bei denen Gebäude beschmiert wurden.
Im Fokus stehen jedoch Aktionen, bei denen Gebäude beschmiert wurden.
REUTERS

Nach Schmierereien an Monumenten und Beschmutzungen von Kunstwerken durch Klimaaktivisten will die italienische Regierung Vandalismus an Kulturgütern härter bestrafen. Das Kabinett von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni einigte sich auf ein entsprechendes Dekret, das die Zahlung von Schadenersatz in Höhe von 10.000 bis 60.000 Euro sowie "strafrechtliche Sanktionen" für diejenigen vorsieht, die Kulturgüter "zerstören, beschmutzen oder verunstalten", wie der italienische Kulturminister Gennaro Sangiuliano am Dienstag mitteilte. Das Parlament hat nun zwei Monate Zeit, das Dekret in ein Gesetz umzuwandeln.

"Angriffe auf Denkmäler und künstlerische Stätten verursachen wirtschaftliche Schäden für die Gemeinschaft", sagte Sangiuliano nach der Kabinettssitzung in Rom. Beschmutzte Kulturgüter müssten von "hoch spezialisiertem Personal" und mit "teuren Maschinen" gereinigt werden. Wer das tue, müsse "auch die finanzielle Verantwortung übernehmen". In seiner Mitteilung bezeichnete der Minister die Aktivisten als "Öko-Vandalen".

Genug ist genug

Wie in Deutschland machen Klimaaktivisten in Italien mit außergewöhnlichen Aktionen auf sich aufmerksam. Zuletzt haben Mitglieder der Gruppierung Ultima Generazione (Letzte Generation) etwa schwarze Flüssigkeit in die Fontana della Barcaccia an der berühmten Spanischen Treppe in Rom geschüttet, um das Wasser des Brunnens zu färben. Ende März beschmierten Aktivisten die Fassade des Palazzo Vecchio in Florenz mit orangener Farbe. Auch Kunstwerke wie etwa ein Van-Gogh-Gemälde in Rom oder ein Andy-Warhol-Auto in Mailand waren bereits Ziele.

Sangiuliano kritisierte die Aktion an der Spanischen Treppe scharf: "Es ist an der Zeit zu sagen, dass es genug ist: Wir sind mit einem systematischen Vandalismus unseres künstlerischen und kulturellen Erbes konfrontiert, der absolut nichts mit dem Umweltschutz zu tun hat." Den Aktivisten hingegen gehen die derzeitigen Anstrengungen der Regierung gegen den Klimawandel nicht weit genug – in ihren Aktionen sehen sie legitime Formen des Protests.

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    Klima-Aktivisten der "Extinction Rebellion" blockierten am 25. März die Wiener Salztorbrücke und färbten das Wasser des Donaukanals grün ein.
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    Extinction Rebellion Austria