Politik

Österreich hat in 10 Jahren sechsmal Kanzler gewechselt

In zehn Jahren hatte Österreich sechs verschiedene Bundeskanzler. Negativvorbild Italien kommt seit Dezember 2011 nur auf fünf Wechsel.

Heute Redaktion
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Karl Nehammer übernimmt das Amt von Alexander Schallenberg.
Karl Nehammer übernimmt das Amt von Alexander Schallenberg.
JOE KLAMAR / AFP / picturedesk.com

Der Rücktritt von Sebastian Kurz löste ein Polit-Beben in Österreich aus. Karl Nehammer wird neuer Kanzler und präsentierte auch neue Minister. Alexander Schallenberg war damit der Bundeskanzler mit der bisher kürzesten Amtsdauer der Zweiten Republik.

Mit der für Montag erwarteten Angelobung von Karl Nehammer hat Österreich in nur zehn Jahren sechsmal den Regierungschef gewechselt - öfter als das bei solchen Gelegenheiten oft beschworene Negativvorbild Italien, das seit Dezember 2011 nur auf fünf Wechsel kommt. Reinhold Mitterlehner und Hartwig Löger (beide ÖVP), die nur interimistisch Kanzler waren, sind hier noch gar nicht mitgezählt, berichtet die APA.

Bruno Kreisky mit Rekord-Amtszeit

Das Amt des Bundeskanzlers ist in Österreich kein Langzeitjob: Mehr als zwei volle Legislaturperioden haben die wenigsten der bisher 16 Regierungschefs geschafft. Am längsten im Amt gehalten hat sich Bruno Kreisky, der von 1970 bis 1983 mehr als 13 Jahre an der Spitze einer SPÖ-Alleinregierung stand. Dahinter folgt Franz Vranitzky, der von 1986 bis 1997 gemeinsam mit der ÖVP regierte. Bei der Volkspartei stechen Julius Raab (von 1953 bis 1961) und Leopold Figl (1945 bis 1953) als Langzeitkanzler hervor.

Bruno Kreisky war am längsten Bundeskanzler in Österreich.
Bruno Kreisky war am längsten Bundeskanzler in Österreich.
APA-Grafik / picturedesk.com

Sebastian Kurz war insgesamt 1169 Tage im Kanzleramt, unterbrochen wurde seine Periode von 218 Tagen Übergangskanzlerschaft der parteifreien Ex-Höchstrichterin Brigitte Bierlein nach der Ibiza-Affäre. Der längstdienende Kanzler ab den 2000er Jahren war Werner Faymann mit 2.715 Tagen im Amt.