"Endlich internationaler Flair in unserer bescheidenen Hütte!", freute sich Silvia Schneider am Dienstagvormittag. Gastköchin Lisa Wieland aus Kärnten kochte sechs Jahre lang mit Wolfgang Puck bei den Oscars. Außerdem leitete sie das Restaurant "CUT" in New York – war zu dem Zeitpunkt für 45 Köche verantwortlich. 2019 schrieb sie zusätzlich das beste Kochbuch der Welt. Im ORF überraschte die Sterneköchin allerdings.
Bei "Silvia kocht" tischte sie "Putenstreifen Teryaki" als Hauptgang und "Zwetschkenfleck" zum Nachtisch auf. Letzteres gehört laut der Kärntnerin im Herbst einfach dazu. Die Sterneköchin hatte allerdings nicht vor, den Teig für die Süßspeise selbst zu machen.
Denn während die Gastgeberin das Gemüse für die Hauptspeise vorbereitete, griff die Gastköchin unerwartet zum fertigen Blätterteig. "Ich glaube, wir kennen das alle! Wenn wir zu Mittag wenig Zeit haben, dann muss es manchmal schnell gehen und deshalb helfen wir uns heute mit dem fertigen Blätterteig", so Wieland.
Schneider stimmte ihr zu, Wieland warf allerdings noch ein: "Aber natürlich: wer motiviert ist, kann das ja gerne selber nachmachen." Die Köchin rollte daraufhin den fertigen Teig aus, dann unterhielten sich die beiden über das selbstgeschriebene Kochbuch der Kärntnerin.
"Back to the Roots" wurde 2020 in der Kategorie "Chefköchinnen" zum besten Kochbuch der Welt ausgezeichnet. Darüber zeigt sich Wieland vor allem glücklich und überrascht, weil es sich hierbei um ihr erstes Buch handelt.
20 Minuten später konnten Hauptgericht und Nachtisch bereits angerichtet werden. Schneider war überrascht, dass das alles so schnell ging. "Also da haben wir ja geschwindelt, das muss man ja auch dazu sagen", so Wieland. Die Moderatorin korrigiert daraufhin: "Geholfen! Wir haben uns geholfen".
Laut der Sterneköchin schmeckt der Fertigteig aber ohnehin super: "Wieso soll ich mein Leben unnötig schwer machen, wenn es auch einfacher geht. Ich habe ihn selber ja schon oft gemacht und mit diesen Bahnen einfalten, mit der Butter ... das war mir zu blöd."
Das Endergebnis überzeugte dann aber doch. Eine Kostprobe zauberte der Gastgeberin ein Lächeln ins Gesicht. "And the Oscar goes to Lisa Wieland! So gut!", schwärmte sie abschließend.
