Millionen-Mine ist kein Fake

Österreichs "Indiana Jones" fand im Urwald Goldschatz

Eine Firma versprach Gold gegen Geld. Da sich der Abbau verzögerte, witterte die WKStA Anlagebetrug um 34,9 Mio. € – lag damit aber völlig falsch.
Christian Tomsits
12.03.2025, 19:14

Es ging um Gold im Wert von 34,9 Millionen Euro und bis zu 21.000 Geschädigte: Doch mit der Betrugsanklage gegen einen Ex-Konsul (67) und ein Ehepaar (59, 38) aus Österreich konnte die WKStA nicht glänzen. Denn ein aufsehenerregender Prozess um ein vermeintlich irreführendes und millionenschweres Edelmetall-Investment endete am Mittwoch mit einem glatten Freispruch für alle Angeklagten – sehr zur Zufriedenheit von Star-Anwalt Klaus Ainedter.

Er bezeichnete den 67-jährigen Erstangeklagten – einen großgewachsenen Ex-Uno-Soldaten mit Bart und Safari-Weste – treffend als den "Indiana Jones" von Österreich. Der aus Wien stammende Auswanderer soll in einem entlegenen Winkel im südamerikanischen Guyana eine Goldmine samt lebenslangem Schürfrecht besitzen, über eine Firma lockte man Anleger an, in das (noch nicht) abgebaute Gold zu investieren.

"Doch mehrere Naturgewalten: Corona, Hochwasser und nicht zuletzt die Ermittlungen der WKStA verzögerten den Abbau." Außerdem wurden die Kunden über die Ausfälle bis hin zur Möglichkeit eines Totalausfalls informiert. "Sie bekommen alle ihr Gold", so Ainedter.

Abgebautes Gold nach der ersten Schmelze
zVg

Das daran zweifelnde Gerichtsgutachten, auf dem die Anklage im Grunde genommen fußte, wurde von Klaus Ainedter im Gerichtssaal rhetorisch zerrissen. Das vorgebrachte geologische Privatgutachten indes legte die Erfolgsaussicht und des – zugegeben abenteuerlichen – Geschäftsmodells nahe. Der besagten Miene mitten im Dschungel wurde dafür auch ein Besuch abgestattet – Langstreckenflug, 12-stündige Busfahrt plus Jetboot-Trip und Bergwanderung inklusive.

"Wir mussten in diesem Verfahren unsere Unschuld beweisen", monierte der Star-Jurist. Und es gelang: Mit diesen neuen Erkenntnissen wäre es nie zur Anklage gekommen, räumte der Oberstaatsanwalt ein. Die logische Folge: Freispruch für alle drei Angeklagten vom schweren Betrug, bereits rechtskräftig. Anleger, "Indiana Jones" und das von Klaus Ainedter und einer Anwältin aus seiner Kanzlei (Ainedter&Ainedter) vertretene Ehepaar dürften sich nun auf goldene Zeiten einstellen.

{title && {title} } ct, {title && {title} } Akt. 13.03.2025, 10:32, 12.03.2025, 19:14
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