Wintersport

ÖSV-Boss Schröcksnadel leugnet Klimawandel erneut

ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel sorgt mit einer Einschätzung über den Klimawandel für Irritation. Nicht zum ersten Mal.

Sebastian Klein
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ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel
ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel
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Sportlich schwebt Peter Schröcksnadel derzeit auf Wolke 7. Der 79-Jährige tritt nach der aktuellen Saison als Präsident des Österreichischen Ski-Verbandes ab. Bei seiner letzten Ski-Weltmeisterschaft zeigen seine Schützlinge in Cortina d'Ampezzo groß auf. Vincent Kriechmayr raste zum Speed-Double, gewann Gold in der Abfahrt und im Super-G. Marco Schwarz krönte sich in der Kombination zum Weltmeister. Katharina Liensberger baute die Führung im Medaillenspiegel mit ihrer Goldenen im Parallel-Riesenslalom am Dienstag weiter aus. Die Schweiz, die Österreich im Nationencup seit letztem Jahr den Rang abgelaufen hat, hält bei zwei WM-Titeln.

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    Der Höhenrausch scheint den scheidenden Boss in einem Interview mit unserem Nachbarland beflügelt zu haben. Schröcksnadel tätigte im Gespräch mit der "NZZ" eine Aussage, die in der Schweiz für Aufsehen sorgt.

    "Ich halte gar nichts vom Klimawandel und von Angstmacherei", irritierte der Tiroler. Begründung? "Schauen Sie sich einmal diesen Winter an, da gibt es Orte mit 30 Grad minus. In den letzten 50 Jahren ist die durchschnittliche Schneehöhe nicht zurückgegangen und sind die Winter im Mittel nicht wärmer geworden. Nur die Sommer sind wärmer geworden."

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      Wissenschaftlich lassen sich der Klimawandel und seine Folgen schon länger gut belegen. Wetter-Extreme, auch Kältefronten und Schneestürme, wie sie das sonst so sonnig-trockene Texas in den USA derzeit erlebt, gehören dazu. Davon ließ sich Schröcksnadel jedoch nicht beirren, schärfte nach: "Von Prognosen für die nächsten 50 Jahre halte ich ehrlich gesagt nicht viel. Die können ja oft nicht einmal auf drei Tage hinaus das Wetter vorhersagen."

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        Der ÖSV-Präsident hatte im Vorjahr auch mit kontroversen Aussagen über das Coronavirus für Aufsehen gesorgt. 2020 gab er noch an: "Ich sterbe lieber an Corona als an Krebs." Inzwischen hält er sich in dieser Hinsicht eher zurück. Im Vorfeld der Ski-Weltmeisterschaft kündigte er an, nur zu einzelnen Rennen anzureisen. Zu groß ist die Angst vor einer Ansteckung. "Ich bin in der Risikogruppe." Dafür rührt er die Werbetrommel für die Impfungen. Nicht ganz uneigennützig. Zur Jahreswende hatte er sich für eine Vorreihung der Spitzensportler stark gemacht. Schröcksnadel verwies auf deren gesteigertes Risiko durch die Reisetätigkeiten und ihre Vorbildwirkung, um die Impfbereitschaft in der breiten Bevölkerung zu steigern.

        Apropos Wissenschaft, Gesundheit, Krebs: Der Ski-Boss will sich nach seinem Rücktritt auf seine Firma fokussieren, die sich der Krebsforschung widmet. "Diese Firma wird künftig mein Schwerpunkt sein. Das ist keine Hinterhofgeschichte, da sind höchst erfolgreiche Wissenschafter dabei."

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