Die beiden Skitalente Amanda und Angelina Salzgeber haben ihre Karrieren beendet. In erster Linie, weil sie sich keine Zukunft im ÖSV vorstellen können. Die Töchter der Ikonen Anita Wachter und Rainer Salzgeber kritisieren beim Abgang Damen-Cheftrainer Roland Assinger.
"Ich habe in einem vertraulichen Online-Meeting gesagt, dass die Art und Weise, wie man mit uns spricht, für mich nicht passen würde. Dass ich nicht das Gefühl hätte, mit dem Cheftrainer auf einer Ebene kommunizieren zu können, dass es für mich ein 'Von-oben-herab' sei", stellt die 21-jährige Angelina klar.
Worte, die an jene von Stephanie Venier und Tamara Tippler erinnern. Auch sie machten vor einigen Monaten den umstrittenen Umgangston Assingers öffentlich.
Die Salzgebers halten fest: "Wir sind froh, aus dem System raus zu sein".
Der ÖSV muss sich also erneut mit dem Thema Assinger auseinandersetzen. Nach einer Aussprache im April hatte der Verband beschlossen, mit dem 52-Jährigen in die neue Saison zu gehen. Sportdirektor Mario Stecher sagt nun: "Wir wissen, dass wir dieses Thema noch aufarbeiten müssen, es ist ein Prozess, der noch nicht beendet ist."
Der Doppel-Olympiasieger hält fest: "Klar für mich ist: Die Familie steht über allem, das sind wir jenen Familien schuldig, die uns die jungen Talente bringen. Man muss wieder gern zum ÖSV kommen". Der Rücktritt von Amanda und Angelina sei für Stecher jedoch keine große Überraschung gewesen. "Weil die sportlichen Leistungen nicht gepasst haben".
Die "Salzburger Nachrichten" wollten von Stecher wissen: War es rückwirkend richtig, am Damen-Cheftrainer Assinger festgehalten zu haben? "Es ist auch unsere Verantwortung als Arbeitgeber, nicht bei jedem ersten Aufschrei die Konsequenzen zu ziehen. Da müssen wir unsere Trainer schützen, denn sonst haben wir bald keine Betreuer mehr."