Marco Schwarz war vor seinem Kreuzbandriss einer der letzten Allrounder im Weltcup-Zirkus. Er feierte Siege im Slalom, dem Riesentorlauf und der Kombi, war im Super-G am Podest und in der Abfahrt unter den Top-Ten.
Seit seinem Comeback konzentriert sich der Kärntner auf die technischen Disziplinen, nähert sich vor allem im "Riesen" wieder der Weltklasse an. Der Slalom bereitet jedoch Probleme.
"Da ist der Hund drin", weiß Schwarz, der neun Mal am Start stand, aber nur drei Mal punktete. "In dieser Disziplin benötige ich Selbstvertrauen, das bekommt man nur über viele Trainingsläufe – die habe ich derzeit aber nicht. Ich kann nicht mehr trainieren, als der Körper hergibt."
ÖSV-Cheftrainer Marko Pfeifer hat daher eine Idee. Er kann sich vorstellen, dass Schwarz den Slalom komplett opfert – und dafür den Speed-Bereich forciert. "Ich weiß, er hängt so massiv am Slalom. Aber wir müssen uns das nach der Saison seriös anschauen, gut überlegen, wie wir weiter machen", sagt Pfeifer in der "Krone". "Darüber haben wir schon geredet, werden wir auch in den nächsten Wochen noch reden."
Pfeifer weiter: "Für mich ist er im Riesentorlauf und Super-G absoluter Siegläufer, auch in der Abfahrt kennen wir sein Potenzial. Aber die Entscheidung, ob er den Slalom künftig weglässt, muss er selbst treffen, da werde ich mir nicht die Zunge verbrennen und ihm das vorschreiben."
Fakt ist: Das kommende Speed-Wochenende in Kvitfjell (Norwegen) lässt Schwarz aus. Das hat in erster Linie taktische Gründe. "Vom Kopf her wäre ich wieder absolut bereit. Aber ich muss auf meine Startnummer schauen - wenn ich fahre, aber keine guten Ergebnisse liefere, kostet mich das wertvolle FIS-Punkte."
Seinen nächsten Einsatz hat Schwarz somit am 15. März beim Riesentorlauf von Hafjell (Nor).
