Das Projekt "Gürtel neu denken" soll sich nicht nur auf die Neugestaltung des Gürtels beziehen, auch die Art des Planens sei innovativ gestaltet, wie VP Wien Chef Karl Mahrer am Mittwoch (9.4.) erklärte. Besonders wichtig sei ihm gewesen, die Bürger, die in der Nähe des Gürtels wohnen, mit einzubeziehen. Diese forderten vor allem mehr Grünflächen, die Einhaltung der Tempolimits und intelligente Ampellösungen.
"Der Gürtel ist weit mehr als nur eine Straße – er ist Lebensraum, Arbeitsraum und Verkehrsweg für tausende Menschen“, betont Landesparteiobmann Stadtrat Karl Mahrer. Deswegen war es ihm bei der Planung der Gürtel-Neugestaltung ein besonderes Anliegen, die Interessen aller zu wahren, wie er erklärt. Man müsse Mobilität, Wohnen, Wirtschaft und Leben unter einen Hut bringen. "Wer echte Stadtentwicklung betreiben will, muss die Menschen mitnehmen – nicht über ihre Köpfe hinweg entscheiden", stellt er fest. Deswegen wurde als erster Schritt eine Onlinebefragung durchgeführt – 4.000 Teilnehmende gaben ihre Einschätzung zur derzeitigen Situation. In darauf folgenden Workshops wurden dann zusammen Ideen erarbeitet, wie der Gürtel lebenswerter gestaltet werden könne.
Gemeinderätin Elisabeth Olischar, Verkehrssprecherin der Wiener Volkspartei, ergänzt: "Der Gürtel ist in seiner Funktion komplex und heterogen – daher braucht es keine ideologischen Schnellschüsse, sondern durchdachte, vernetzte Lösungen."
Bei der Ergebnispräsentation hob die Wiener Volkspartei vier Orte besonders heraus. Hier sollen in den kommenden Jahren Umgestaltungen stattfinden.
➤Döblinger Gürtel: Die Kreuzung Döblinger Hauptstraße/Nußdorferstraße soll vom Nadelöhr zum grünen, effizienten Verkehrspunkt verwandelt werden. Durch eine Untertunnelung sollen die Autos hier unterirdisch geleitet werden, die freigewordene Fläche könne man so in Grünflächen umwandeln. Auch der Verkehr solle dadurch flüssiger verlaufen.
➤Lerchenfelder Gürtel: Hier soll der Radweg entlang des Gürtels attraktiver gestaltet werden. Das unebene Gelände soll für Radfahrer kein Problem mehr sein, es soll ein ebener Hoch-Radweg entstehen. Auch die Gürtelbögen sollen belebt werden.
➤Mariahilfer Gürtel: Wie die Befragung zeigte, wünschen sich die Menschen hier attraktivere Aufenthaltsmöglichkeiten und Grünflächen. Als Lösung soll die U6 hier überplattet werden, auch hier soll es so zu nutzbaren Grünflächen kommen.
➤Margaretengürtel: Hier schlägt die ÖVP eine komplette Untertunnelung in diesem Bereich vor, bei gleichzeitiger Überplattung der Querungsstraßen. So soll der Verkehrsfluss optimiert, die Umgebung attraktiviert und die Grätzl rundherum beruhigt werden. In der Mitte soll ein Aufenthaltsort entstehen, auch Platz für Sportmöglichkeiten könnte es geben.
Wie viel die Vorhaben insgesamt kosten, weiß man bisher noch nicht, doch Karl Mahrer ist sich jedoch sicher, man müsse, auch mit Blick aufs Budget "mutig an die Sache herangehen".
