"Sollen Sozialleistungen wie z. B. die Familienbeihilfe an Deutschkenntnisse der Kinder ab dem fünften Lebensjahr gekoppelt werden? Das fragte „Unique Research" für "Heute" 500 Österreicherinnen und Österreicher (online von 20. bis 23. Jänner, maximale Schwankungsbreite ±4,4 Prozent). Deren Meinung ist eindeutig:
Klare Mehrheit für Verschärfung
Insgesamt gleich 81 Prozent sprechen sich für diese Koppelung aus, 52 Prozent sogar "unbedingt". Gegen den Vorschlag ist gerade einmal jeder zehnte Befragte.
Zustimmung überwiegt in allen Parteien
Unabhängig von der Parteipräferenz beträgt die Zustimmung mehr als 50 Prozent. Am höchsten ist sie erwartungsgemäß bei FPÖ-Fans mit 91 Prozent, bei Anhängern der ÖVP sind es 88 Prozent.
Selbst Grün-Sympathisanten dafür
Nicht ganz so viel Begeisterung wie bei Blau und Schwarz löst die Forderung nach einer Koppelung bei Sympathisanten der anderen drei Parlamentsparteien. Neos-Wähler unterstützen die Idee zu 83 Prozent, bei SPÖ-Fans sind es mit 73 Prozent auch fast drei von vier Befragten. An letzter Stelle – auch das ist wenig überraschend – liegen die Wähler der Ökos. Sie sind zu genau zwei Dritteln für die Maßnahme, ein Viertel von ihnen lehnt eine Verschärfung dagegen ab.
Männer strenger als Frauen
83 Prozent der männlichen Befragten wollen den Bezug von Sozialleistungen an die Deutschkenntnisse koppeln, Frauen liegen mit 81 Prozent genau im Schnitt.
Zustimmung steigt im Alter
Während Befragte zwischen 16 und 29 Jahren eine solche Verschärfung zu 73 Prozent befürworten, sind es bei Personen ab 60 Jahren deutlich mehr – nämlich sogar 89 Prozent. Dazwischen liegen die 30- bis 59-Jährigen mit einer Zustimmungsquote von 79 Prozent.
Maturanten großzügiger
Befragte ohne Matura sprechen sich zu 85 Prozent für die Koppelung der Sozialleistungen an die Deutschkenntnisse aus. Personen mit Matura sind dagegen "nur" zu 76 Prozent dafür.
Und wie beurteilt der Meinungsforscher und Polit-Experte Peter Hajek von "Unique Research" diese Ergebnisse? "Die politische Botschaft der Österreicherinnen und Österreicher ist klar: Kinder, die in Österreich aufgewachsen sind, müssen vor Schulbeginn ausreichend Deutsch können, um dem Unterricht problemlos folgen zu können", sagt er im "Heute"-Gespräch. Hierfür müssten die Eltern in die Pflicht genommen werden. "Deshalb fordern Fachleute ein zweites verpflichtendes Kindergartenjahr, um die Deutschkenntnisse der Kinder zu fördern."