Gesundheit

Omikron-Variante laut neuer Studie tödlicher als Grippe

Forscher verglichen die Sterblichkeits- und Intensiveinweisungsraten bei Patienten mit Influenza und Omikron. 214 starben an Corona, 95 an Influenza.

Sabine Primes
Während den ersten 30 Hospitalisierungstagen war die Sterblichkeit bei an Omikron Erkrankten rund 1,5-mal höher.
Während den ersten 30 Hospitalisierungstagen war die Sterblichkeit bei an Omikron Erkrankten rund 1,5-mal höher.
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Seit Beginn der COVID-19-Pandemie im Jahr 2019 sind mehrere Varianten von SARS-CoV-2 aufgetaucht, die sich in ihrer Fähigkeit, eine Erkrankung hervorzurufen und Übertragungsrate unterscheiden. Omikron wurde erstmals im November 2021 in Südafrika gemeldet und von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als besorgniserregende Variante eingestuft. Mehrere Studien haben gezeigt, dass die Omikron-Variante mit einem geringeren Risiko für Krankenhausaufenthalte und Todesfälle verbunden ist als die Delta-Variante. Allerdings weist die Omikron-Variante eine höhere Übertragungsrate auf als frühere Varianten (Stichwort Immunflucht). Dennoch verringert die Impfung, insbesondere nach einer Auffrischungsimpfung, das Risiko eines erforderlichen Krankenhausaufenthalts und von Todesfällen.

Es gibt Ähnlichkeiten zwischen COVID-19 und Influenza. In beiden Fällen handelt es sich um Viren, die hauptsächlich die Lunge befallen und zu Symptomen einer Infektion der oberen Atemwege führen, wie Husten, laufende Nase, Halsschmerzen, Fieber, Kopfschmerzen und Müdigkeit. Beide können tödlich verlaufen und werden leicht durch Atempartikel (Aerosole) übertragen. Mehrere Studien haben jedoch die Krankenhausergebnisse von COVID-19 im Vergleich zur Influenza untersucht und festgestellt, dass COVID-19 mit einem höheren Sterberisiko verbunden ist.

Da die Omikron-Variante mit einem weniger schwerwiegenden Ausgang assoziiert zu sein scheint, ist es wichtig zu verstehen, ob die Krankenhausergebnisse dieser COVID-19-Variante mit anderen häufigen viralen Atemwegsinfektionen, wie saisonalen Influenza-Infektionen, vergleichbar geworden sind. Wir haben daher eine große, landesweite Datenbank analysiert, um die Sterblichkeits- und Intensiveinweisungsraten bei hospitalisierten Schweizer Patienten mit der SARS-CoV-2 Omikron-Variante im Vergleich zur Influenza zu vergleichen.

Datenvergleich

In einer repräsentative Studie der Universität Luzern (Schweiz) haben Forscher die Sterblichkeits- und Intensiveinweisungsraten bei hospitalisierten Schweizer Patienten (ab 18 Jahren) mit der SARS-CoV-2 Omikron-Variante im Vergleich zur Influenza verglichen. Die Resultate wurden im Fachblatt Jama Network Open publiziert. Bei Omikron zeigte sich eine signifikant höhere Sterblichkeit: Während den ersten 30 Hospitalisierungstagen war die Sterblichkeit bei an Omikron Erkrankten rund 1,5-mal höher.

Für den Vergleich wurden die Daten von 3.066 Omikron-Betroffenen mit 2.146 an Influenza Erkrankten abgeglichen. Von den 5.212 Patienten aus 15 Krankenhäusern hatten 3.066 (58,8 Prozent) eine Infektion mit der SARS-CoV-2 Omikron-Variante und 2.146 Patienten (41,2 Prozent) eine Influenza.

Von den Patienten mit der Omikron-Variante waren 1.485 (48,4 Prozent) weiblich, während 1.113 Patienten mit Influenza (51,9 Prozent) weiblich waren. Patienten mit der Omikron-Variante waren jünger (71 Jahre) als Patienten mit Influenza (74 Jahre). Insgesamt starben 214 Patienten mit der SARS-CoV-2 Omikron-Variante (7 Prozent) während des Krankenhausaufenthalts gegenüber 95 Patienten mit Influenza (4,4 Prozent). Insgesamt wurden 250 Patienten mit der SARS-CoV-2 Omikron-Variante (8,6 Prozent) gegenüber 169 Patienten mit Influenza (8,3 Prozent) auf die Intensivstation eingewiesen.