Wien

Operndirektor kritisiert "undenkbare" Theater-Szenen

Der Corona-Ausbruch nach einer Vorstellung von "Die lustige Witwe" schaltet auch den Staatsoperndirektor ein. Bogdan Roščić will den Vorfall prüfen.

Rene Findenig
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Staatsoperndirektor Bogdan Roščić.
Staatsoperndirektor Bogdan Roščić.
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Nach der Vorführung von "Die lustige Witwe" am TAG in der Wiener Gumpendorfer Straße am 6. September traten trotz Maskenpflicht und Schutzmaßnahmen zumindest 24 Corona-Infektionen. Sie sollen von einem positiv getesteten Schauspieler ausgegangen sein, der Kollegen ansteckte. Die Folge: Alle weiteren Vorstellungen werden gestoppt, Beteiligte sind in Quarantäne. Doch nun gibt es schwere Vorwürfe gegen die Veranstalter: "Heute" wurden Infos zugetragen, dass Tanzeinlagen im Stück im Zuschauerraum stattgefunden hätten.

"Unverzüglich reagiert" habe man entsprechend der behördlichen Vorgaben, so Pressesprecher Bernhard Mayer-Rohonczy von der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien (MUK). Eine Verbreitung auf die Universität habe verhindert werden können. Allerdings: Die Staatsoper musste am Montagabend zwei Umbesetzungen beim Stück "Elisir d’amore" vornehmen, da eine Kontaktperson der Betroffenen bei der "Lustigen Witwe" anwesend war – und sich auch infiziert hatte sowie unter Quarantäne gestellt wurde. 

"Falls diese Berichte wahr sind, handelt es sich um eine schockierende Verantwortungslosigkeit"

"Schon vor der Verständigung durch die Behörde hatte diese Person allerdings an einer Ensembleprobe teilgenommen, wodurch es nun am Haus zu den weiteren Ansteckungen gekommen ist", heißt es allerdings von der Staatsoper. Alle direkten und indirekten Kontakte würden nun täglich getestet, um eine Ausbreitung an der Staatsoper zu verhindern. Und auch Staatsoperndirektor Bogdan Roščić meldet sich gegenüber der APA zu Wort: Er sei bei der Vorstellung nicht dabei gewesen, habe aber von den Vorwürfen selbst gehört.

"Besucher berichten unter anderem von Tanzszenen im Zuschauerraum, also einer Vermischung zwischen Bühne und öffentlichem Bereich, die eigentlich undenkbar sein sollte. Falls diese Berichte wahr sind, handelt es sich um eine schockierende Verantwortungslosigkeit", so Roščić. Die Staatsopern-Kollegin sei als Zuschauerin mit Maske anwesend gewesen und sei zu spät verständigt worden, um sie sofort zu isolieren. "Unser ganzer Fokus liegt nun darauf, eine Ausbreitung an der Staatsoper zu verhindern und die Gesundheit unserer betroffenen Kolleginnen und Kollegen wiederhergestellt zu sehen."

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