Fake-Videos mit echten ORF-Stars geistern seit Jahren durchs Netz, (ver)locken mit utopischen Gewinnversprechen zu mehr als dubiosen Krypto-Investments.
Zahlt man sein Erspartes ein, geht das Geld jedoch sofort flöten: "Es schaut alles gut aus auf den verlinkten Trading-Seiten, und man hofft, dass der angebliche Gewinn bald ausbezahlt wird", erinnert sich Karl A. aus Klosterneuburg (NÖ). "Nur, es kommt nichts."
Der Unternehmensberater packt in "Akte Betrug" (diesen Donnerstag um 20:15 Uhr auf ORF 1) aus, wie er insgesamt 100.000 Euro in den Sand setzte. Er überwies alles einem angeblichen Broker aus London, der akzentfrei per Anruf mehr Geld forderte und sogar (Fake-)Verträge vorlegte. "Ich bin voll eingefahren, obwohl ich von Anfang an ein schlechtes Gefühl hatte", ärgert sich der 63-Jährige.
Ebenfalls betroffen: Peter F., der 60.000 Euro an Betrüger verlor, die mit K.I-generierte Videos von "Stermann und Grissemann" auf Facebook warben. Opfer Günter S. (40) zahlte mehr als 100.000 Euro an Tinder-Liebe "Hailey", die sogar süßliche Sprachnachrichten geschickt hatte. "Ich war einfach zu gutgläubig…"
Laut Cybercime-Experte Martin Grasl vom BKA führen sogenannte "Cyber-Trader" – die meist aus Callcentern in Bulgarien operieren – ihre Opfer "ganz gezielt in die Verzweiflung". Durch erschlichenes Vertrauen werden Vermögenswerte und Träume der "Investoren" genauestens analysiert, um "das Maximum aus ihnen herauszuholen." Ermittlungen führen dann oft ins Nichts, da Geld und Hintermänner vor den Behörden bestens verschleiert werden.