Coronavirus

"Opposition hat Regierung einen Gefallen getan"

In der "ZiB 2" waren am Montag Gesundheitsökonom Thomas Czypionka sowie Politikwissenschaftlerin Kathrin Stainer-Hämmerle zu Gast. 

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Politikwissenschaftlerin Kathrin Stainer-Hämmerle und Gesundheitsökonom Thomas Czypionka bei Armin Wolf. 
Politikwissenschaftlerin Kathrin Stainer-Hämmerle und Gesundheitsökonom Thomas Czypionka bei Armin Wolf. 
Screenshot ORF

Der dritte Lockdown in Österreich wird - wie am Montag von Gesundheitsminister Anschober bestätigt wurde - verlängert und dauert für alle bis zum 24. Jänner 2021. Die Möglichkeit, des "Freitestens" wird es also nicht geben, die Opposition blockiere dieses Vorhaben nämlich. Weiters gab Anschober bekannt, dass bereits erste Fälle des mutierten Virus in Österreich nachgewiesen wurden. Bisher wurden vier Infektionen der britischen Mutation, sowie eine Infektion mit der südafrikanischen Variante in Österreich nachgewiesen. (Mehr dazu hier >>)

In der "ZiB 2" mit Armin Wolf waren Gesundheitsökonom Thomas Czypionka und Politikwissenschaftlerin Kathrin Stainer-Hämmerle zu Gast. Sie erläuterten ihre Standpunkte zu diesen Themen.

Der Gesundheitsökonom Czypionka äußerte sich zunächst zu den Impfungen. Hier bekrittelte er vor allem die mangelnde Information, sowohl innerhalb der Bevölkerung, als auch bei dem Gesundheitspersonal. Unter anderem sei darauf die derzeit geringe Zahl der Geimpften zurückzuführen. Es gebe laut ihm ein Kommunikationsproblem. Auch die Politikwissenschaftlerin Stainer-Hämmerle ist der Meinung, dass es bei der derzeitigen Impfstrategie an Transparenz fehlt.  

"Motivation vor die Kontrolle stellen"

Beim Thema "Freitesten" sieht  Czypionka ebenso ein Kommunikationsproblem von Seiten der Regierung. Man hätte eher die "Motivation vor die Kontrolle stellen sollen". Anstatt die Menschen dazu zu bringen, sich testen zu lassen, um früher aus dem Lockdown zu kommen, hätte klar kommuniziert werden sollen, welches Ziel mit dem Lockdown erreicht werden soll. Bei jenem Ziel handelt es sich um den Wert der 7-Tage-Inzidenz, den man mithilfe des Shutdowns hinunter bringen möchte. 

"Wir müssten kommunizieren was das Ziel ist, ab dem wir Maßnahmen sukzessive zurückziehen."

So könne man die Bevölkerung eher dazu motivieren, mitzumachen und an einem Strang zu ziehen.

Generell herrschte bis zuletzt aber ohnehin Verwirrung um das ganze Thema "Freitesten". Vermutlich hat die Opposition mit dem Blockieren des Freitestens der Regierung einen Gefallen getan und ihr so eine Blamage erspart, meint Stainer-Hämmerle. "Da haben sie jetzt Glück gehabt", so die Politikwissenschaftlerin. 

Pandemie als Marathon

Ein Marathon ist etwas mehr als 42 Kilometer lang. Wo wir uns bei dem Corona-Marathon derzeit befinden, sei laut Czypionka schwer zu sagen. Wichtig sei, dass wir zunächst das Frühjahr, den Sommer erreichen. Dadurch kommt es dann erst zu einer gewissen Entlastung. Bis dahin sind es jedoch noch ein paar Monate. Diese Zeit sollte dazu genützt werden, die Bevölkerung für sich zu gewinnen, mitzumachen und die Maßnahmen mitzutragen. Antigentests und Impfungen seien die neuen Maßnahmen die es ermöglichen, das soziale Leben Stück für Stück wieder hochzufahren. 

Sofern bis zum Sommer ein Großteil geimpft würde, wäre auch ein Großteil des Marathon geschafft. "Wenn wir das nicht schaffen, steht uns dann wieder der Herbst bevor, wo die Zahlen dann wieder steigen."

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