"Heute" auf Setvisite

ORF-Star: "Altersdiskriminierung ist ein Fakt"

Bei den Dreharbeiten zur zweiten Staffel von "Die Fälle der Gerti B." verrät Susi Stach, warum sie mehr Glück hatte, als gleichaltrige Kolleginnen.
Sandra Kartik
19.08.2025, 06:00
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Es ist mehr Komödie als spannungsgeladener Krimi, das macht den Charme der ORF-Serie "Die Fälle der Gerti B." auch aus. Gerade wird die zweite Staffel in Wien gedreht, zuletzt in Floridsdorf und jetzt in Simmering. "Heute" durfte am Set einen Blick hinter die Kulissen werfen, wo nun sechs neue Folgen entstehen, die voraussichtlich im Frühling 2026 ins Fernsehen kommen.

Die erste Staffel endete mit einem heftigen Ehestreit zwischen der resoluten Kriminalistin Gerti Bruckner (Susi Stach) und ihrem Mann Franco (Johannes Silberschneider). "Wir sehen ein Ehepaar, das 30 Jahre verheiratet ist, wo mal wieder jeder für sich wohnt. Gerti geht’s ernährungstechnisch schlecht, weil der Gatte ja immer gekocht hat. Sie ist plötzlich wie eine 16-Jährige, die alleine wohnt", verrät die 64-Jährige.

"Es menschelt mehr"

Stach lebt nicht nur privat in einem Kleingartenhaus, sondern nun auch in der Fortsetzung der Serie. Dort versucht sie, ihr Leben neu zu ordnen, doch der Alltag holt sie ein, u.a. auch, als ein Kollege stirbt. "Es menschelt mehr. Die Komik, die diese Serie hat, ist dazwischen immer wieder auch todtraurig. Es ist das Lustige, wo man sich immer wieder denkt: Gott sei Dank bin ich nicht in der Situation", beschreibt es die Schauspielerin.

Noch bis Ende August wird die zweite Staffel der ORF-Serie „Die Fälle der Gerti B.“ gedreht, derzeit in Wien-Simmering, in den Wiener Werkshallen. Mariam Hage und Susi Stach (v.r.) müssen ihre Differenzen aus der Welt schaffen.
ORF/Roman Zach-Kiesling

Nicht nur die Beziehung zu ihrem Mann verändert sich in der neuen Staffel. Auch die schwierige Situation mit ihrer viel jüngeren Vorgesetzten Heidi Mai (Mariam Hage), die statt ihr befördert wurde, bringt neue Herausforderungen mit sich. "Die beiden Figuren müssen einen Modus finden, miteinander zu koexistieren. Das wird jetzt der Kampf in dieser Staffel", so Stach.

"Die Beziehung entwickelt sich weiter. Es geht zwischenmenschlich noch mehr in die Tiefe. Sobald Menschen aufeinander treffen gibt es Konflikte und Reibungen, das passiert, wenn man Verbundenheit hat. Und Heidi macht sich Sorgen um Gerti", ergänzt Hage.

"Ich habe Glück"

Das große Thema zwischen den beiden Frau8en kennt Schauspielerin Stach auch aus ihrem beruflichen Umfeld, allerdings abseits der Serie: "Altersdiskriminierung ist ein Faktum. Ich habe Glück, ich kriege gerade in meinem Alter eine Serie. Rundherum ist das aber ein Problem. Das haben wir auch mit manchen Moderatorinnen gesehen, die abgesetzt wurden, weil man gesagt hat, sie sind zu alt", spricht die Hauptdarstellerin aus, was viele Frauen täglich erleben.

Am Set allerdings ist das kein Thema, es herrscht auch in dieser Staffel beste Stimmung, "ein Dream Team", betont nicht nur Stach. "Es macht sehr viel Spaß für jemanden zu schreiben, den man kennt, schätzt und wirklich liebhat. Susi und Karl (Fischer, Stachs echter Ehemann) sind Menschen, die mir auch privat am Herzen liegen", sagt Regisseur und Drehbuchautor Sascha Bigler. Der Sohn von TV-Legende Christiane Hörbiger, der zwischen Los Angeles und Wien lebt, fügt hinzu: "Ich mag die Figuren. Der ORF lässt uns auch Freiheiten, wir müssen nicht linear erzählen, das wäre in Deutschland viel schwerer."

Und diesmal darf auch wieder richtig Wienerisch gesprochen werden. "Ich liebe es! Ich komme aus Ottakring. Ich habe Jahre hinter mir, in denen man gefragt wurde: Können Sie das auch auf Hochdeutsch? Natürlich habe ich eine österreichische Melodie. Einfach zu reden, wie einem der Schnabel gewachsen ist – fantastisch", freut sich Stach.

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