Ukraine

ORF-Star sagt, wie groß Russen-Widerstand gegen Putin i

Seit einem halben Jahr dauert der Ukraine-Krieg bereits an. ORF-Moskau-Korrespondent Paul Krisai gab darum seine Expertise zur Lage in Russland ab.

Nikolaus Pichler
ORF-Korrespondent Paul Krisai war am Mittwoch in der ZiB 2 zugeschalten.
ORF-Korrespondent Paul Krisai war am Mittwoch in der ZiB 2 zugeschalten.
ORF TVthek Screenshot

Vor einem halben Jahr hat der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine begonnen. Der 24. August markiert zugleich den 31. Jahrestag der Unabhängigkeit der Ukraine von der Sowjetunion. Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski hat sich in einer aufgezeichneten Rede anlässlich des Unabhängigkeitstages seines Landes kämpferisch gegeben.

Als Russland seine Invasion am 24. Februar begonnen habe, sei die Ukraine wiedergeboren worden, sagte er und bekräftigte das Ziel, die annektierte Halbinsel Krim und die besetzten Gebiete im Osten der Ukraine zurückzuerobern. Er betonte, dass er den Krieg nicht dann für beendet betrachten werde, wenn es Frieden gebe, sondern wenn sein Land gesiegt habe. "Wir werden kämpfen bis zum Schluss", sagte der 44-Jährige.

Ukrainischer Journalist schildert Situation in seiner Heimat

Auch in der ZiB stand der Krieg in der Ukraine anlässlich des traurigen Halbjahrestags im Fokus. In das ORF Studio bei Armin Wolf war unter anderem der Journalist Denis Trupetskoy aus Kiew zugeschaltet, der selbst auf der Krim geboren wurde. In der ukrainischen Hauptstadt sei man nach wir vor "ziemlich nervös", aufgrund der stetigen Bedrohung durch Russland. Wie Kriegsmüde ist das ukrainische Volk nun? Trupetskoy betont: "Da kann man scho einem Tag müde sein, aber das Ziel ist zu wichtig." Man habe Kraft und Hoffnung.

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    Ukrainische Verteidigungskräfte beim Abfeuern einer M777-Haubitze in der Region Charkiw Ende Juli 2022.
    Ukrainische Verteidigungskräfte beim Abfeuern einer M777-Haubitze in der Region Charkiw Ende Juli 2022.
    REUTERS

    Doch in Russland bekomme man davon ohnehin nichts mit. Der Krieg habe die russische Öffentlichkeit "sehr stark" verändert, betont ORF-Moskau-Korrespondent-Paul Krisai. Zuletzt sei der Bürgermeister von Jekaterinburg verhaftet worden, weil er die "Spezialoperation" als "Krieg" bezeichnet habe, berichtet der Reporter. Es sei sehr schwer geworden, sich unabhängig zu informieren.

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    "Zusätzlich vertrauen die Menschen dem, was die Staatspropaganda erzählt oder sie konsumieren überhaupt keine Nachrichten mehr." Doch wie stark ist der Rückhalt für Putin der russischen Bevölkerung? Das wollte Moderator Armin Wolf am Mittwochabend auch von Krisai wissen.

    "Man kann sagen, dass Putin aktuell keinen ernstzunehmenden Widerstand in der Bevölkerung fürchten muss", schätzt Krisai die Lage ein. Er selbst sei immer mehr in seiner täglichen Arbeit eingeschränkt, stellt Krisai klar. Schließlich unterliege Russland einem starken Zensur-Regime.

    Die Auswirkungen der Sanktionen seien dagegen ganz unterschiedlich. Es gebe Teuerungseffekte und Probleme bei Lieferketten. Zudem erwarte Russland zum ersten Mal seit Jahren Budgetdefizit.

    15 Tote nach Russen-Beschuss

    Durch russischen Beschuss auf einen Bahnhof in der Ukraine sind nach ukrainischen Angaben an deren Nationalfeiertag mindestens 15 Menschen getötet worden. Präsident Wolodimir Selenski berichtete am Mittwoch, dass etwa 50 Menschen auf dem Bahnhof von Tschaplyne im Gebiet Dnipropetrowsk verletzt worden seien. Nach ersten - noch nicht verifizierten - Bildern aus der Region wurde ein Personenzug getroffen.

    "Rettungskräfte sind im Einsatz. Es kann leider sein, dass die Zahl der Toten noch steigt", berichtete Selenskyj in einer Videoschaltung mit dem UNO-Sicherheitsrat in New York. "So leben wir jeden Tag. So hat Russland sich auf diese Sitzung des UNO-Sicherheitsrats vorbereitet."

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