Am 21. Oktober sind die Memoiren des Epstein-Opfers Virginia Giuffre (✝41) erschienen. Fast sechs Monate nach ihrem Tod wird die Geschichte der US-Amerikanerin in "Nobody's Girl: A Memoir of Surviving Abuse and Fighting for Justice" erneut erzählt. Das Buch soll die britischen Royals zittern lassen, denn Giuffre behauptet, sie sei dreimal zum Sex mit König Charles' Bruder Prinz Andrew (65) gezwungen worden. Der 65-Jährige bestreitet die Taten bis heute.
In ihren Memoiren lässt Virginia Giuffre das erste Treffen mit dem Prinzen Revue passieren. Ghislaine Maxwell (63), die damalige Freundin des Sexualstraftäters Jeffrey Epstein (✝66), habe sie an diesem Tag im März 2001 geweckt und gesagt: "Heute ist ein besonderer Tag. Du wirst jemanden treffen, wie Aschenputtel ihren Prinzen." Wenig später fand das Treffen mit Andrew statt. Der Royal war damals 41 Jahre alt, während Virginia erst 17 Jahre alt war. Prinz Andrew soll damals zu ihr gemeint haben, dass seine Töchter "nur etwas jünger" als sie seien.
Diese Offenbarungen kommen nur wenige Tage, nachdem Andrew gezwungen war, seine royalen Titel und Ämter offiziell niederzulegen, nachdem er wochenlang unter massivem öffentlichen und medialem Druck gestanden hatte. Zugleich betonte der 65-Jährige allerdings, dass er nach wie vor alle Anschuldigungen im Fall Epstein zurückweise.
In den Memoiren beschreibt Giuffre das erste Mal mit Andrew: "Er war freundlich genug, aber dennoch fordernd, als ob er glaubte, Sex mit mir zu haben, sei sein Geburtsrecht." Am nächsten Morgen wurde sie von Ghislaine Maxwell gelobt, der Prinz habe Spaß gehabt. Danach habe sie von Jeffrey Epstein für ihren Service 15.000 Dollar erhalten. Ein zweites Mal soll sie Sex mit Andrew in Epsteins Haus gehabt haben, später soll Giuffre zu einer Orgie mit Prinz Andrew, Jeffrey Epstein und "acht anderen jungen Mädchen" gezwungen worden sein.
Weiter enthüllt Virginia in ihrem Buch, dass Jeffrey Epstein nie ein Kondom trug, als er sie zum Sex zwang. "Und die Männer, an die er und Maxwell mich verkauft haben, auch nicht." Das habe dazu geführt, dass die US-Amerikanerin schwanger wurde. Das Kind verlor Virginia Giuffre jedoch.
Epstein habe Giuffre erzählt, sie habe eine Fehlgeburt gehabt, schrieb sie. Im Buch meint sie allerdings, dass dieser Begriff in den medizinischen Unterlagen nicht vorkomme und dass der Eingriff eine Narbe auf ihrem Bauch hinterlassen habe.
In ihrem Buch thematisiert Virginia Giuffre auch den Missbrauch, den sie bereits als Kind erleben musste. Schon als Elfjährige wurde sie von einem Freund ihres Vaters vergewaltigt, nachdem ihr eigener Vater sie missbraucht hatte. Als Mädchen wurde sie in eine Pflegefamilie gebracht und geriet später in die Fänge des Sexrings von Epstein und Maxwell.
Durch eine Begegnung mit Ghislaine Maxwell wurde Virginia zu Jeffrey Epstein geführt – dem sie beim ersten Treffen eine Massage geben musste. Darauf folgten zahlreiche Sexpartys, und es sei der Beginn einer "Tortur" gewesen. Sie sagt, Epstein habe sie zu sadomasochistischem Sex gezwungen, der ihr "so große Schmerzen bereitete, dass ich darum betete, ohnmächtig zu werden". "In den Jahren, die ich mit ihnen verbrachte, verliehen sie mich an Dutzende reiche, mächtige Menschen", schrieb Giuffre. Sie habe geglaubt, als Sex-Sklavin von Epstein zu sterben.
