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Orkanböen decken Dächer ab – Unwetter wütet weiter

Die Hitzewelle in Österreich geht mit schwersten Gewittern zu Ende. Vor allem in Oberösterreich und Salzburg kam es zu enormen Verwüstungen.

Rene Findenig
Auch in Braunau am Inn wurde ein 250 Quadratmeter großes Blechdach einfach weggerissen.
Auch in Braunau am Inn wurde ein 250 Quadratmeter großes Blechdach einfach weggerissen.
Pressefoto Scharinger / Daniel Scharinger

Schwerste Unwetter haben am Samstagabend und in der Nacht auf Sonntag Österreich heimgesucht. Von Hagel, Starkregen, Orkanböen und schweren Gewittern betroffen waren vor allem Oberösterreich und Salzburg, die Unwetter breiteten sich aber bis nach Niederösterreich und Wien aus. Alleine in Oberösterreich zählte die Feuerwehr am Samstagabend innerhalb weniger Minuten 750 Einsätze. Die ersten Einsätze wurden im Bezirk Braunau am Inn verzeichnet, in erster Linie mussten die Einsatzkräfte Sturmschäden abarbeiten. Ganze Häuser wurden einfach abgedeckt, die Dächer komplett weggefetzt.

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    Schwerste Unwetter haben am Samstagabend und in der Nacht auf Sonntag ...
    Schwerste Unwetter haben am Samstagabend und in der Nacht auf Sonntag ...
    Pressefoto Scharinger / Daniel Scharinger

    In Wels-Lichtenegg stürzte ein großer Ast auf ein Auto, auf einem Parkplatz in Wels-Neustadt wurden mehrere Autos von umgestürzten Bäumen beschädigt. In Holzhausen (Bezirk Wels-Land) wurde eine Straße vermurt. In Wilhering (Bezirk Linz-Land) löste eine abgerissene Stromleitung einen Brandeinsatz aus. Ein teilweise umgestürzter Baum musste auch in Wels-Neustadt durch Einsatzkräfte der Feuerwehr entfernt werden. Eine Baustelle eines Wohnhauses musste von der Feuerwehr in Marchtrenk (Bezirk Wels-Land) wieder abgedichtet werden, nachdem die Abdeckung vom Unwetter beschädigt wurde.

    35.000 Haushalte zeitweise ohne Strom

    Ebenso wurden zwei Feuerwehren nach Krenglbach (Bezirk Wels-Land) zu einem Brandverdacht gerufen, ein Brand konnte vorerst nicht festgestellt werden. Am Rückweg entdeckte die Feuerwehr im Nahbereich des Einsatzortes dann aber einen Brand an einer Trafostation. Ein Überspannungsableiter einer Mittelspannungsleitung brannte. Unwetterbedingt waren am Abend zeitweise an die 35.000 Kundenanlagen der Energie AG ohne Strom, wie es heißt. Aufgrund des starken Regens waren Unterführungen mit Wasser vollgelaufen, wurden Keller überflutet und Straßenzüge überschwemmt.

    "Durch die heftigen Sturmböen wurden Verkehrswege durch umgestürzte Bäume blockiert, Dächer abgedeckt und Stromleitungen beschädigt. Besonders dramatisch stellte sich die Lage in den Bezirken Braunau am Inn und Schärding dar. Hier mussten mehrere Personenrettungen durchgeführt werden, um eingeschlossene Personen aus Fahrzeugen zu befreien", so das Landesfeuerwehrkommando Oberösterreich. Auch in Salzburg kam es zu weit über 400 Einsätzen. In Bürmoos etwa musste ein ganzes Wohnhaus wegen starker Sturmböen evakuiert werden.

    Unwetter wüten einfach weiter

    Am Sonntag regnet es in Vorarlberg, im Tiroler Oberland und im Außerfern verbreitet und zunehmend ergiebig. Von Osttirol über das zentrale Bergland bis ins Inn- und Mühlviertel ziehen einzelne, aber heftige Schauer und Gewitter durch, etwa südöstlich von Linz und Villach zeigt sich noch häufig die Sonne. Im Osten frischt lebhafter Südostwind, im Donauraum am Nachmittag Westwind auf. Die Temperaturen erreichen im Westen 16 bis 21, in den zentralen Regionen 22 bis 28 und im Osten 29 bis 34 Grad.

    Der Montag verläuft oft trüb und vor allem in den Alpen bzw. an der Alpennordseite häufig nass. Im Osten und Südosten gehen nach einem noch zeitweise sonnigen Vormittag in der zweiten Tageshälfte kräftige Gewitter nieder, generell ist mit intensivem Regen zu rechnen. Die Höchstwerte liegen meist zwischen 16 und 24, ganz im Westen nur bei 12 bis 15 Grad. Von der Südoststeiermark bis ins Weinviertel wird es mit 25 bis 29 Grad dagegen nochmals schwülwarm.

    Immer wieder Schauer und Gewitter

    Auch am Dienstag bleibt es meist bewölkt und gebietsweise regnerisch, allerdings lässt die Regenintensität generell nach und abseits der Alpen trocknet es im Tagesverlauf weitgehend ab. Ein paar sonnige Auflockerungen sind vor allem im Süden zu erwarten, hier bilden sich aber in der Folge Schauer und einzelne Gewitter. Im Donauraum und im Osten frischt lebhafter, in exponierten Lagen auch kräftiger West- bis Nordwestwind auf. Von West nach Ost werden 12 bis 23 Grad erreicht.

    Der Mittwoch startet mit vielen Wolken, in den Nordalpen vereinzelt mit etwas Regen. Tagsüber lockert es zögerlich auf, zumindest ab und zu lässt sich die Sonne blicken. Vor allem im Bergland bilden sich einzelne Regenschauer, diese fallen aber nirgends mehr kräftig aus und am Abend beruhigt sich das Wetter, auch der im Osten anfangs noch lebhafte Nordwestwind flaut ab. Die Höchstwerte liegen zwischen 16 und 24 Grad.