Öffentliche WC-Anlagen sorgen immer wieder für Diskussionen: Kürzlich stand eine neue WC-Anlage bei der Donauinsel im Fokus, da für die Benutzung einiger Toiletten 50 Cent gezahlt werden muss, während die Pissoirs gratis zugänglich sind. Nun sorgt eine neue Regelung in Wiener Neudorf (Bezirk Mödling) für ordentlich Stunk.
Der ortsansässige Pensionist Stefan (77, Name von Redaktion geändert) entdeckte kürzlich, dass am stillen Örtchen im Anningerpark und beim Rathaus ein Aushang darüber informiert, dass großes und kleines Geschäft ab September 2025 kostenpflichtig werden.
Gegen einen Selbstkostenbeitrag von 10 Euro bekommt man beim Bürgerservice eine personalisierte Eintrittskarte. Der Gemeindeplan "stinke zum Himmel".
Nur mit einer personalisierten Zutrittskarte um 10 Euro können Ortsansässige die Anlagen weiter nutzen – "allerdings für die nächsten 30 Jahre", erklärt Bürgermeister Herbert Janschka (ÖVP) in "Heute". Den baldigen Beschluss des Gemeinderats begründet der Ortschef mit üblen Vorkommnissen in der Vergangenheit.
"Die Anlagen wurden regelmäßig sabotiert", so der Bürgermeister. Es sei bei den betroffenen Anlagen oftmals zu Verschmutzungen und Zerstörungen gekommen. Zudem sollen sogar Drogen konsumiert worden sein. Um dem entgegenzuwirken, werden nun die personalisierten Karten eingeführt – diese gelten immerhin 30 Jahre lang.
Wird das WC künftig beschädigt oder verschmutzt, flöge der letzte Benutzer anhand der gesammelten Daten auf. Sollten die Klos nochmal sabotiert werden, kann man dank der personalisierten Karten herausfinden, wer die Anlagen benutzt hat und die Person direkt zur Verantwortung ziehen.
Für den Pensionisten ein unzulässiger Eingriff in den Datenschutz, er will jetzt bei Datenschutzbehörde und Gleichbehandlungskommission Druck machen.
Zudem kritisiert der Bürger, dass es für Menschen außerhalb Wiener Neudorfs nicht mehr möglich sei, eine Zutrittskarte zu bekommen – und selbst für Ortsansässige seien die Öffnungszeiten im Gemeindeamt eine Zumutung.
Man könne nur von Montag bis Donnerstag am Vormittag eine Karte erwerben. Zu guter Letzt stinkt dem 77-Jährigen der Preis gehörig: "Eine fünfköpfige Familie kommt dabei schon auf 50 Euro für die WC-Anlagen. Es ist zum Sch…"