Fiat mit "frischem Pickerl"

Wienerin kauft Auto – ÖAMTC findet zwölf schwere Mängel

Eine 30-jährige Wienerin kaufte sich bei einem Gebrauchtwagenhändler einen Fiat 500 mit frischem Pickerl. Doch das Auto war nicht verkehrssicher.
Maxim Zdziarski
08.08.2025, 22:06
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Julijana (30) ist Kindergartenassistentin und wollte sich einen süßen Stadtflitzer kaufen. Bei einem, Gebrauchtwagenhändler in Wien-Meidling wurde sie fündig: ein Fiat 500 mit frischem Pickerl um 3.350 Euro. Da das Fahrzeug bereits 16 Jahre alt ist und knapp 200.000 Kilometer am Tacho stehen hatte, erwartete sie auch diverse Mängel. Allerdings hatte der Fiat ein frisches Pickerl – rein technisch gesehen sollte es also einwandfrei und verkehrssicher sein.

ÖAMTC untersagt Weiterfahrt

Doch nach nur kurzer Zeit bemerkte Julijana, dass ihr Auto eigenartige Geräusche von sich gab. Also fuhr sie zum ÖAMTC und ließ dort das Fahrzeug überprüfen. Der Bericht fiel alles andere als positiv aus: Der Techniker stellte zwölf schwere Mängel fest und befand den Fiat für nicht mehr verkehrssicher. Das ging sogar so weit, dass der geschockten Besitzerin die Weiterfahrt untersagt, und eine Abschleppung angeordnet wurde.

Die 30-Jährige konfrontierte den Autohändler mit den schweren Mängeln. Nach einigen Diskussionen lenkte der Mann ein und versprach diese zu beheben. Nach der Reparatur fuhr Julijana wieder zum ÖAMTC, um prüfen zu lassen, ob ihr Fiat nun technisch in Ordnung sei. Das Ergebnis war alles andere als zufriedenstellend. Der Händler soll wohl einige der Mängel tatsächlich behoben haben, bei weitem aber nicht alle.

Fiat hatte nach Reparatur weiter Mängel

Die Klimaanlage war nach wie vor undicht – der Kondensator und die Anschlüsse sollten laut ÖAMTC erneuert werden. Zudem rauchte das Fahrzeug weiterhin stark aus dem Auspuff. Die Vermutung lag also nahe, dass der Dieselpartikelfilter immer noch verstopft ist und gar nicht gereinigt wurde.

"Bei der Abholung sagte der Verkäufer noch, ich sollte den Motor nicht mehr als 2.000-3.000 Umdrehungen drehen. Offenbar hat er nur den Fehlerspeicher gelöscht und die Lampe würde dann wieder angehen", so Julijanas Vermutung. Doch das war noch nicht alles: Die Spanner und Umlenkrollen im Motor machten derart laute Geräusche, dass der ÖAMTC auch hier wieder erhebliche Mängel feststellte.

Wienerin vermutet "Fake-Pickerl"

An eine sorgenfreie Weiterfahrt war also nicht zu denken. "Nun steht der Fiat bei mir und der Händler ignoriert mich", ärgert sich die Wienerin. Sie ist sich sicher, dass der ursprüngliche Prüfbericht gefälscht gewesen sein muss: "Wie sonst bekommt ein Auto mit so vielen schweren Mängeln ein neues Pickerl?"

Julijana will mit ihrer Geschichte vor derartige Autoleichen warnen. Selbst ein frisches Pickerl bedeutet nämlich nicht zwingend, dass man auch ein technisch einwandfreies Fahrzeug bekommt. Es empfiehlt sich daher vor dem Kauf, das Auto bei einer Werkstatt seines  Vertrauens prüfen zu lassen oder einen Ankaufstest beim ÖAMTC durchzuführen.

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