Erst wurden sie für Platz sechs im Teamsprint bei der Heim-WM in Seefeld gefeiert, zwei Tage später flogen sie auf. Die ÖSV-Langläufer Max Hauke und Dominik Baldauf wurden des Dopings überführt.
Die beiden betrieben beim Erfurter Sportarzt Mark S. organisiertes Blut-Doping. Das Netzwerk rund um den Mediziner flog auf. Neben drei estnischen Langläufern und einem Kasachen sorgte vor allem der Eklat um die Österreicher für ein landesweites Beben rund um die Heim-WM.
Jetzt standen die beiden Dopingsünder bei der ÖSV-Medienpartner "Krone" Rede und Antwort. Hauke und Baldauf präsentieren sich im ersten Interview nach dem Auffliegen als reuige Täter, sprechen beide von einer "Dummheit", dem "größten Fehler ihres Lebens".
Wie es weitergehe? Die beiden besten Freunde hätten alles noch nicht richtig realisiert. Die Enttarnung sei Schock und Erleichterung zugleich gewesen. Aus diesem "Loch herauszukommen" werde nicht leicht.
Hauke Arzt, Baldauf Polizist?
Die Zukunft? Die Ironie ist Max Hauke bewusst, wenn er sagt: "Ich weiß, es klingt in meiner Situation komisch, aber ich will unbedingt Medizin studieren." Hauke wurde von den Kriminalbeamten auf frischer Tat erwischt, er hatte eine Bluttransfusion im Arm.
Sein Kollege Baldauf steht Hauke in Sachen Ironie kaum nach. Sein Traumberuf? "Ich hoffe, dass ich – trotz des Geschehenen – weiter die Polizeischule besuchen darf. Mein Traum ist nämlich, Kriminalbeamter zu werden, große Fälle aufzuklären."
Schwere Anschuldigungen
Noch ist er ein ganzes Stück von der erhofften Berufsbezeichnung entfernt. Und doch arbeitet er mit Hochdruck an der Aufklärung seines ersten großen Falls – der Akte Hauke / Baldauf. Seine Anschuldigungen gegen den ehemaligen Langläufer und Dopingsünder Johannes Dürr haben es in sich.
Dürr als Drahtzieher: "2016 traf ich Johannes Dürr erstmals seit dem Skandal um ihn wieder. Wir arbeiteten erstmals seit dem Skandal um ihn wieder (Anm., Sotschi 2014). Wir arbeiteten beide beim Zoll in Wien und gingen manchmal miteinander trainieren. Dabei redeten wir natürlich über das Langlaufen und in der Folge auch darüber, dass die Leistungen von Max und mir stagnierten."
Dürr habe dann den entscheidenden Tipp gegeben: "Dürr erklärte mir, dass es ohne Doping nicht möglich sei, an die Spitze zu kommen. Und dass uns sein Erfurter Arzt helfen könne."
(SeK)