Ganzes Land hielt Atem an

Paar entführt Baby aus Spital – von Kamera überführt

Drama in Italien: Eine Frau wünschte sich so sehr ein Kind, dass sie Baby Sofia aus einem Spital entführte. Eine Großfahndung wurde ausgelöst.
20 Minuten
22.01.2025, 15:22

Die kleine Sofia war kaum 24 Stunden alt, als sie Opfer eines aufsehenerregenden Kriminalfalls wurde. Das Mädchen war am Dienstag, dem 21. Jänner aus der Klinik Sacro Cuore im kalabrischen Cosenza entführt worden – von einer Frau, die sich als Krankenschwester ausgegeben hatte und der im Zimmer anwesenden Großmutter erzählte, das Kind solle ärztlich untersucht werden.

Die Frau trug eine Gesichtsmaske und einen schwarzen Overall und wurde von einem Mann mit Mütze begleitet, wie Bilder der Überwachungskamera zeigten. Die beiden hatten ein Kinderbettchen dabei. In Eile verschwanden die beiden aus dem Spital – mit der neugeborenen Sofia, die einen rosa Strampler mit Minnie-Mouse-Aufdruck trug.

Großfahndung in Italien ausgelöst

Als die Frau mit Sofia nach einer halben Stunde nicht zurück war, brachen die Eltern Valeria Chiappetta und Federico Cavoto in Panik aus und alarmierten die Polizei. Sofort wurde eine Großfahndung nach dem Entführungsopfer eingeleitet, auch die Öffentlichkeit in Italien fieberte mit. Die Bilder der Kamera lieferten dabei wertvolle Hinweise auf die Täter.

Schon drei bange Stunden später konnten die Eltern – sie eine Hausfrau, er Fleischverkäufer in einem Supermarkt – aufatmen. "Wir haben sie", hatte ein Fahnder vermeldet. Dieser hatte im knapp zehn Kilometer entfernten Castrolibero ein Auto gestoppt, in dem das Mädchen und seine Entführer saßen. Unter großem Jubel einer Menge, die sich vor dem Spital versammelt hatte, trafen die Fahnder mit dem Baby wieder in der Klinik ein.

Baby-Party war schon vorbereitet

Die Entführer wurden festgenommen. Bei ihnen handelt es sich um das Paar Rosa Vespa, laut italienischen Medien 51 Jahre alt, und ihren Ehemann Moses Aqua (43) aus dem Senegal. Vespa hatte sich verzweifelt ein Kind gewünscht, konnte aber keines bekommen. Auf ihrem Facebook-Account hatte sie am 8. Jänner aber ein Bild von Baby-Händchen gepostet und dazu geschrieben: "Nach so viel Warten ist unser Wunder angekommen! Heute um 20 Uhr wurde Ansel geboren. Mama und Papa lieben dich!"

Offenbar hatte sich Vespa einen Buben gewünscht – Sofia war bereits in ein "männlicheres" Outfit gekleidet worden. Vespa hatte seit Monaten eine Schwangerschaft vorgetäuscht. In ihrem Wohnhaus war schon alles für eine Party dekoriert, um die Geburt von "Ansel" zu feiern, Verwandte und Bekannte waren bereits am Warten. Doch dazu kam es nicht mehr.

"Heute war ganz Italien während der Entführung des neugeborenen Mädchens aus Cosenza mehrere Stunden lang in Atem", schrieb der Präsident der Region Kalabrien, Roberto Occhiuto, auf seiner Facebook-Seite. "Eine schlimme Geschichte – zum Glück mit einem glücklichen Ende, dank der außergewöhnlichen Arbeit der Polizei und der beteiligten Stellen."

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