Seit 25 Jahren leben die Schweizer Dario (56) und Sabine Schwörer (46) auf ihrem Segelboot "Pachamama" in allen Weltmeeren. Im Laufe der Jahre gesellten sich sechs Kinder dazu. Wie sie das zu Acht auf nur 20 Quadratmetern aushalten, ohne wahnsinnig zu werden, zeigt nun der Dokumentarfilm "Home is the Ocean" von Livia Vonaesch.
Sieben Jahre lang besuchte sie die ungewöhnliche Familie an den abgelegensten Orten der Welt. Denn eigentlich startete das Ganze als ein auf vier Jahre ausgelegtes Klimaschutzprojekt. Einerseits sollte die Familie mit regelmäßigen Videos Aufmerksamkeit auf das Thema lenken, zeitgleich aber auch wichtige Daten an den unterschiedlichsten Stellen der Meere sammeln.
"Auf unserer zwanzigjährigen Expedition rund um die Welt haben wir die Auswirkungen des Klimawandels erlebt und auch Orte gesehen, an denen die Menschen beginnen, ihren Energiebedarf in ihren Gemeinden selbst zu decken", erklärt die Familie auf toptotup.org das Projekt. "Durch die Installation von Solar- und Windturbinen auf unserem Segelboot und durch das Gehen und Radfahren an Land verbrauchen wir selbst weniger Energie."
"Wenn wir dies alle gemeinsam tun, entstehen mehr Arbeitsplätze, stärkere Gemeinschaften und ein stabileres Klima", will das Paar andere dazu animieren, Klimaschutz nicht als abstrakte Idee sondern als Aufgabe für die gesamte Menschheit zu betrachten.
Dass im Laufe der Jahre auch noch sechs Kinder dazu gekommen sind, sieht das Paar nicht als Belastung, sondern als Bereicherung. "Unsere Wände sind nicht das Schiff, sondern der Horizont", sagt Dario. "Jeden Abend vor dem Schlafen machen wir Frieden miteinander", erklärt Sabine das Erfolgsrezept.
Die Familie ist in Wahrheit auch nicht ständig auf dem Meer. Mehrere Monate pro Jahr geht das Paar an Land, um zu arbeiten. Dann arbeitet Dario als Bergführer und Sabine als Krankenschwester, während die Kinder unterrichtet werden.
Nur ein Mal, 2017, geriet das Boot in einen schweren Sturm und wurde beschädigt. Doch aufgeben wollten die Schwörers deswegen nicht. Nach der Reparatur ging es weiter.
Unterrichtet werden die Kinder im Home Schooling, unterstützt durch via Laptop zugeschaltene Lehrer. Die älteste Tochter Salina (19) hat mittlerweile das Boot verlassen – sie besucht ein Gymnasium in der Schweizu, um danach Biologie zu studieren und Walforscherin zu werden.