Österreich-News

Paket kam nie an – Wiener soll 170 Euro dafür zahlen

Wut statt Wish: Eine Bestellung wurde für einen 79-jährigen Wiener zur Frust-Falle. Jetzt droht ihm sogar eine Klage.

Clemens Pilz
Teilen
Hermann N. soll zahlen, obwohl er die bestellten Artikel nie bekam.
Hermann N. soll zahlen, obwohl er die bestellten Artikel nie bekam.
Sabine Hertel

Über Wish bestellte Hermann N. Handyzubehör und eine Videokamera. Auf die Vorfreude folgte allerdings rasch der Ärger: Nur eines von fünf Produkten kam an seiner Wohnadresse in Wien an!

Nach monatelanger Wartezeit forderte der 79-Jährige schließlich eine Stornierung an und bezahlte nur das erhaltene Paket. Doch der Bezahldienst Klarna hat damit ein Problem: Er schickte dem Wiener eine Mahnung nach der anderen und fordert nun per Inkasso-Büro samt Klagsdrohung den gesamten Betrag.

Mittlerweile ist die offene Rechnung durch die Mahnspesen von 35 Euro auf 170 Euro angewachsen. N. will aber hart bleiben. "Ich sehe nicht ein, warum ich etwas bezahlen soll, das ich nicht erhalten habe", beschwert sich der Wiener. E-Mails an den Support von Wish und Klarna hätten bislang nichts gebracht. "Wish verweist auf Klarna und Klarna auf Wish", so der frustrierte Online-Kunde. Von einem erhaltenen Anwalts-Schreiben lasse er sich jedenfalls nicht einschüchtern – koste es, was es wolle.

AK klagt Bezahldienst Klarna

N. ist nicht der Erste, der Probleme mit dem schwedischen Bezahldienst hat. 4.000 Beschwerdefälle über Klarna gingen bereits bei der Arbeiterkammer ein. Diese strengt nun eine Klage an. Die AK vermutet, dass teils ungerechtfertigte Mahnungen nämlich zum Geschäftsmodell gehören. "Die Klarna-Bank verwendet gezielt automatisierte Mahnverfahren, welche den Konsumenten durch rasch anwachsende Kosten für die einzelnen Mahnschritte dazu veranlassen sollen, auch tatsächlich nicht bestehende Forderungen zu bezahlen", so eine AK-Juristin.

Klarna will den aktuellen Fall auf "Heute"-Anfrage neu prüfen.

Mehr zum Thema
;