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Bestellte iPhones verschwinden mysteriös aus Paketen

"Heute"-Leser berichten, ihre Pakete würden reihenweise samt iPhone verschwinden. DPD bestreitet die Vorfälle. 

Marlene Postl
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Die Unterschriftenanzweiflung die die Wienerin unterschrieb, und wie sie der DPD vom Boten übermittelt wurde
Die Unterschriftenanzweiflung die die Wienerin unterschrieb, und wie sie der DPD vom Boten übermittelt wurde
privat

Ein 43-jähriger Wiener ärgerte sich gehörig, als sein von Magenta versandtes iPhone spurlos verschwand. Zuletzt erzählte ihm der DPD-Kundenservice noch, es sei "im Auto des Fahrers" gefunden worden, machte dann aber einen Rückzieher und behauptete, es sei nach wie vor verschollen.

Kurios ist dabei vor allem, dass die Mitarbeiterin der DPD-Hotline das Gespräch mit einem ungewöhnlichen Sager eröffnete. "Wir stehlen keine Handys", soll sie betont haben, bevor sie vom wieder aufgetauchten Packerl erzählte. 

Nach dem "Heute"-Bericht meldete sich ein weiterer Betroffener. Ihm wurden bereits zwei Magenta-Pakete samt iPhone entwendet. Beim ersten Vorfall wurde der Status des Pakets einfach als "geliefert" angegeben, der 33-jährige Wiener wurde nur darauf aufmerksam, weil er per Mail gebeten wurde, die Lieferung zu bewerten.

"Beschwerdemanager" manipulierte Dokumente

Nachdem er sich beschwert hatte, stattete ein Mann dem Paar einen Besuch ab, der sich als "Beschwerdemanager" ausgab. Er verlangte eine Unterschrift zur Bestätigung, dass das erste Paket tatsächlich nicht abgegeben wurde. Jedoch manipulierte der falsche "Manager" das Dokument im Nachhinein und kreuzte an, dass das Paket doch angekommen sei. Durch die Geistesgegenwart seiner Freundin konnte der 33-Jährige den Vorfall zur Anzeige bringen: die Wienerin hatte die ihr vorgelegten Dokumente zur Sicherheit fotografiert. 

Der Wiener erstattete Anzeige und informierte Magenta über den Vorfall. Das Unternehmen versprach, sofort ein neues Handy zuzusenden – immerhin bezahlte der 33-Jährige den laufenden Vertrag weiterhin. Doch auch das zweite Paket kam nie an. "Magenta hat mir schließlich eine Kulanzlösung angeboten. Wenn ich den bestehenden Vertrag storniere, kann ich einen neuen im Shop abschließen und bekomme das Handy sofort. Die Mitarbeiter bei der Hotline hatten diese Lösung sofort parat, ich hatte den Eindruck, sie wussten schon, was Sache ist", berichtet der Geschädigte.

Magenta sagt, es sei ein Einzelfall, DPD streitet ab

Die offizielle Information von Magenta scheint aber eine andere zu sein. Ein Unternehmenssprecher erzählt im Gespräch mit "Heute": "Der von Ihnen beschriebene Fall ist ein Einzelfall und gehört zur Ausnahme. Unabhängig der Seltenheit solcher Vorkommnisse bitten wir betroffene Kunden, sowohl den Transport-Dienstleister als auch uns zu kontaktieren. Wir lassen unsere Kunden nicht im Stich und helfen eine gemeinsame Lösung zu finden. Zusätzlich klären wir so einen Fall auf geschäftlicher Ebene direkt mit dem Transport-Dienstleister. Die Zufriedenheit unserer Kunden ist uns sehr wichtig und für diese setzen wir uns auch ein." Welcher der beiden Fälle dabei der Einzelfall ist, geht aus der Stellungnahme nicht hervor. 

Auch eine Sprecherin der DPD beteuert, der Sachverhalt sei nicht so, wie von den "Heute"-Lesern dargestellt. "Seien Sie versichert, dass wir allen Kundenanfragen immer individuell nachgehen und um eine möglichst rasche Lösung im Sinne der Zufriedenheit unserer Versand- und Empfangskunden bemüht sind." Es handle sich bei den Vorkommnissen nicht um einen Diebstahl, betont sie gegenüber "Heute". 

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