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Papst Franziskus appelliert an "Kreativität der Liebe"

Anlässlich der Osterwoche hat sich Papst Franziskus via Video an alle Familien gewendet, die mit dieser Zeit der Corona-Epidemie konfrontiert sind.

Heute Redaktion
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Papst Franziskus befindet sich derzeit in seinem Gästehaus Santa Marta, nachdem sich ein hochrangiger Geistlicher im päpstlichen Umfeld mit dem Coronavirus infiziert hatte ("Heute" hat berichtet). In einer Videobotschaft hat sich der Heilige Vater jetzt an alle Familien gerichtet. "Es ist eine schwierige, äußerst schwierige Zeit für alle. Doch versuchen wir, diese Zeit auf das Beste zu nutzen."

"Wir brauchen die Kreativität der Liebe"

Gerade jetzt sei es wichtig, sich auch um Personen zu kümmern, die allein seien, appellierte Franziskus. "Auch wenn wir isoliert sind, können wir in Gedanken den anderen Menschen nahe sein. Genau das brauchen wir heute: Die Kreativität der Liebe".

Der Heilige Vater drückte Kindern und Jugendlichen seine Nähe aus, die wegen der Epidemie nicht außer Haus gehen können. "Ich habe alle Familien im Herzen, vor allem jene, die einen lieben Menschen verloren haben. Ich denke oft an Menschen, die allein sind und für die diese Phase besonders hart ist. Ich denke vor allem an alte Menschen, die mir besonders lieb sind".

Papst würdigt Helden des Corona-Alltags

Franziskus würdigte in der Videobotschaft, die am Freitagabend von RAI1 gesendet wurde, den besonderen Einsatz von Menschen, die ihr Leben riskieren und die Gesellschaft in dieser schweren Zeit wesentlich stützen. "Ich bin mir der Selbstlosigkeit all jener bewusst, die sich für die Heilung dieser Pandemie Gefahren aussetzen oder um wichtige Dienste für die Gesellschaft zu garantieren. Wie viele Heldinnen und Helden, täglich, stündlich!", so der Papst. Er rief dann zum Gebet für all jene auf, "die in Italien und auf der ganzen Welt von dieser Krise gezeichnet sind".

Gerüchte, dass sich Papst Franziskus selbst mit Sars-CoV-2 infiziert hat, geistern seit Wochen durchs Netz, nachdem Bilder auftauchten, die ihn hustend oder niesend mit einem Tuch vor dem Mund zeigten. Der 83-Jährige lebt seit Jugendtagen mit einer verminderten Lungenkapazität und sei demnach Teil einer eher gefährdeten Gruppe. Bislang gibt es weder Hinweise noch Bestätigungen, dass dem tatsächlich so ist.

In der diesjährigen Osterzeit verbinde sich "die Hoffnung einer besseren Zeit, in der wir alle bessere Menschen sind und endlich befreit sind vom Bösen" mit der Hoffnung auf ein Ende der Pandemie, so der Papst. Er rief dazu auf, diese Zeit gemeinsam durchzustehen. "Die Hoffnung enttäuscht nicht; sie ist keine Illusion, sie ist Hoffnung. Die einen an der Seite der anderen, in Liebe und Geduld, können wir in diesen Tagen einer besseren Zeit den Weg ebnen".

Wegen der tödlichen Corona-Pandemie hat Papst Franziskus bereits am Freitag auf dem leeren Petersplatz in Rom den Sondersegen "Urbi et Orbi" und die damit verbundene Generalabsolution erteilt.

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