Politik

Papst ruft zum "Frieden für Jerusalem" auf

Heute Redaktion
Teilen

Papst Franziskus hat bei seinem Weihnachtssegen zum „Frieden für Jerusalem" und zum Dialog zwischen Israelis und Palästinensern aufgerufen.

Papst Franziskus beklagte „wachsende Spannungen" und verlangte eine Verhandlungslösung für eine friedliche Kooexistenz von Israelis und Palästinensern: „Wir beten, dass sich bei den Kontrahenten der Wille durchsetze, den Dialog wieder aufzunehmen, und dass man endlich zu einer Verhandlungslösung gelange, die innerhalb von miteinander vereinbarten und international anerkannten Grenzen eine friedliche Koexistenz zweier Staaten ermöglicht". Er rief die Gläubigen auf, für ein Ende der Spannungen zwischen Israelis und Palästinensern zu beten.



Der Papst bezog sich auf die Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, die USA würden Jerusalem als Hauptstadt Israels anerkennen. Diese Ankündigung hatte helle Empörung in der arabischen Welt hervorgerufen. Auch die UNO kritisierte Trump.

Papst predigt Nächstenliebe und Gastfreundschaft

Zuvor hatte der Papst in seiner Weihnachtspredigt im Petersdom zu "Nächstenliebe" und "Gastfreundschaft" auf gerufen. So wie einst Maria und Josef seien heute "Millionen Menschen" zum Verlassen ihrer Heimat gezwungen, "weil sie aus ihrem Land vertrieben werden", sagte der Pontifex. "Wir sehen die Spuren ganzer Familien, die auch heute gezwungen sind, von zu Hause wegzugehen."

Niemand aber dürfe das Gefühl haben, "in dieser Welt keinen Platz zu haben", sagte Franziskus weiter. Auch Maria und Joseph hätten bei ihrer Ankunft in Bethlehem die Erfahrung machen müssen, dass "sie dort niemand erwartete, dass dort kein Platz für sie war".

Man dürfe sich nicht mit Ungerechtigkeit zufrieden geben, sondern müsse den Mut haben, "inmitten von Spannungen und Konflikten zu einem Raum der Gastfreundschaft zu werden", betonte der 81 Jahre alte Argentinier, der selbst Sohn italienischer Einwanderer ist.

Erzbischof betet für Jerusalem



In der Geburtskirche von Jesus in Bethlehem wich Erzbischof Pierbattista Pizzaballa, der Leiter des Lateinischen Patriarchats von Jerusalem, von seiner vorbereiteten Rede ab, um auf die Ankündigung von US-Präsident Donald Trump einzugehen. "Jerusalem ist eine Stadt des Friedens, doch kann es keinen Frieden geben, wenn einer ausgeschlossen ist", mahnte Pizzaballa.

"Jerusalem ist unsere Mutter" fügte er hinzu, doch wenn die Mutter eines seiner Kinder verliere, könne sie "keinen Frieden finden - also beten wir für Jerusalem". An dem Gottesdienst nahm auch Palästinenserpräsident Mahmud Abbas, ein Muslim, teil.

(red)