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Papst spricht Klartext: "Schande der Menschlichkeit"

Der Papst hat sich in einem Gespräch mit Mitgliedern des Jesuiten-Ordens zur Flüchtlingspolitik und zum Klimawandel geäußert.

Tobias Kurakin
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Papst Franziskus spricht sich für mehr Klimaschutz aus. 
Papst Franziskus spricht sich für mehr Klimaschutz aus. 
via REUTERS

Papst Franziskus hat Anfang April bei einem Treffen mit Mitgliedern des Jesuiten-Ordens deutliche Worte gefunden. In der Zeitung "Osservatore Romano“ wurde nun ein Auszug des Gespräches veröffentlicht, in dem über die Haltungen des Papstes zur Flüchtlingspolitik, zum Klimawandel sowie über die rückläufigen Priesterzahlen berichtet wird.

Papst äußert sich zu Klima und Flüchtlingspolitik

Nachlässige Klimapolitik nannte der Papst eine "Sünde gegen Gottes Geschenk der Schöpfung". Er warnte zudem davor, dass "wenn es so weiter geht, unsere Kinder nicht mehr auf dem Planeten leben werden können."

Auch zur Flüchtlingspolitik bezog das Kirchenoberhaupt Stellung. Dass noch immer Menschen im Mittelmeer ertrinken würden, nannte der Papst "eine Schade der Menschlichkeit". Als Lösung schlägt er eine gesamt-europäische Einigung bezüglich der Flüchtlingsaufnahme samt Verteilungsschlüsseln vor. 

Der Papst äußerte sich zudem auch über den Rückgang von Menschen, die in Kirchenberufen tätig sind. Schuld daran sei, seiner Meinung nach, der Umstand, dass viele junge Männer lange zu Hause wohnen würden. Wenn junge Menschen noch lange bei ihren Eltern wohnen, gebe es das Risiko, dass sie sich nicht ausreichend mit dem Thema christliche Berufung auseinandersetzten, meinte Franziskus. 

Zu den Mitgliedern des Jesuiten-Ordens, die sich derzeit im Priesterseminar befinden, sagte Franziskus: "Seid normale Menschen, ohne euch einzubilden, ihr wäret große Apostel oder Frömmler zu sein". Der Papst zeigte sich verärgert über die "Heuchelei einiger Vorgesetzter" und meinte zu den zukünftigen Priestern, die beim Treffen anwesend waren: "Seid normale Burschen, die in der Lage sind, Entscheidungen über ihr Leben auf der Straße zu treffen“.

Abschließend sprach Franziskus auch noch zu den Vorgesetzten der zukünftigen Priester. Dabei meinte er, dass Probleme nicht kaschiert werden dürften, sondern diese offen angesprochen werden sollen. Man müsse zudem die jungen Menschen wie Unikate behandeln und sie nicht in "Schablonen pressen". 

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