Vermögen durch Besitzstörungen

Parkstrafen-König soll neue Parkplatz-Masche haben

Ein Wiener Jurist machte mit Besitzstörungsklagen und seiner Firma ein Vermögen. Nun soll er ein neues Konzept zum Geldscheffeln haben.
Maxim Zdziarski
09.11.2024, 06:57
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Jahrelang lief das Geschäft mit seiner Strafenfirma wie geschmiert. Das Unternehmen war darauf aufgebaut, Besitzstörungen (es ging um Falschparker) zu dokumentieren und einzuklagen. Doch bevor die vermeintlichen Störer vor Gericht landeten, bot man ihnen außergerichtliche Einigungen in der Höhe von mehreren Hundert Euro an – "Heute" berichtete mehrfach über das fragwürdige Geschäftsmodell. Die horrenden Summen, die dabei verlangt werden, kritisiert der ÖAMTC nach wie vor hart.

In "Heute" hatte Gründer der Firma über sein Luxus-Leben ausgepackt. Er selbst sprach davon, das Geld auf legalem Weg und "mit jeder Menge Fleiß" erwirtschaftet zu haben. Vor etwa zwei Monaten habe er sein einstiges Unternehmen verkauft und behauptet, sich aus dem Geschäft gänzlich zurückgezogen zu haben.

Doch das dürfte nicht ganz stimmen – denn der 32-Jährige soll noch nicht ganz aus dem Business mit dem Besitzstörungsklagen ausgeparkt haben: Er gründete vor wenigen Monaten eine neue Firma, die sich mit der Bewachung von Grundstücken beschäftigt. Wie jetzt bekannt wird, stößt auch die neue Masche Juristen des ÖAMTC sauer auf.

Neue Firma, ähnliches Geschäftsfeld

Konkret bietet das Unternehmen Dienstleistungen an und verspricht, private Flächen vor Falschparkern zu schützen. Dubios: Im Impressum auf der Homepage wird kein Ansprechpartner angeführt. Lediglich eine E-Mail-Adresse und eine Telefonnummer werden offengelegt. Doch Recherchen zeigen, dass hinter dem Unternehmen kein Geringerer der Parkstrafen-König Stefan S. steckt.

Wieder einmal geht es um besagte Besitzstörungsklagen, die von einem zwischengeschalteten Anwalt verschickt werden, doch mit einem neuen Kniff: Die fiese Firma des findigen Juristen fordert nämlich in einem Schreiben von den Falschparkern zusätzliche 156 Euro für Ihre Dienstleistungen.

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Dazu gehören beispielsweise eine Überwachungspauschale, Beweismittelsicherung, eine Pauschale für den Verwaltungsaufwand und vieles mehr. Aktuell sind mehrere Fälle der ÖAMTC-Rechtsberatung bekannt. Das Geschäftsfeld erstreckt sich über ganz Österreich. Die Rechtsexperten des Autofahrerclubs sehen die Vorgehensweise kritisch. ÖAMTC-Jurist Nikolaus Authried rät allen Betroffenen, sich rechtlich beraten zu lassen, bevor man den geforderten Betrag einzahlt.

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