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Partner mit Kinderwunsch setzt sich oft durch

Heute Redaktion
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Paare entscheiden sich üblicherweise für ein Baby, wenn beide Partner es wollen. Sind sie sich beim Kinderwunsch uneinig, hängt die Entscheidung stark davon ab, ob sie schon Kinder haben. Bei kinderlosen Paaren setzt sich oft der Partner mit dem Kinderwunsch durch. Das zeigt eine Untersuchung am Institut für Demographie der Akademie der Wissenschaften (ÖAW).

Maria Rita Testa ist in ihrer Studie den Fragen nachgegangen, wie Paare mit einem Konflikt beim Kinderwunsch umgehen, wer sich häufiger durchsetzt und wovon die Entscheidung abhängt. Es zeigte sich, dass bei in Bezug auf Kinderwunsch uneinigen Paaren die Planung einer Schwangerschaft stark davon abhängt, ob sie bereits Kinder haben.

"Bei kinderlosen Paaren fällt die Entscheidung öfter zugunsten des Partners aus, der sich ein Baby wünscht. Hat das Paar bereits Nachwuchs, und sei es auch nur ein einziges Kind, setzt sich hingegen häufiger derjenige Partner durch, der keine Kinder mehr haben möchte", heißt es in der u.a. vom ÖAW-Institut für Demographie herausgegebenen Publikation "Demographische Forschung".

Pflichtbewusste Väter führen zu mehr Kindern

Erwartungsgemäß spielt dabei die Beteiligung der Väter an der Betreuung ihrer Kinder eine Rolle: Widmen sie ihrem Nachwuchs viel Zeit, entscheiden sich die Paare häufiger für ein weiteres Baby, als wenn sich vorrangig die Mütter um die Kinder kümmern. Eine Überraschung gab es aber auch: Entgegen der Erwartungen der Wissenschafter spielten gesellschaftlicher und wirtschaftler Status der Partner  keine Rolle im Entscheidungsprozess für oder gegen ein Kind.

Hatten Befragte die Absicht, auch gegen den Wunsch des Partners ein Kind zu bekommen, bedeute dies aber nicht, dass sie tatsächlich : Der Anteil an Paaren, die nicht verhüten, ist nur in jenen Beziehungen groß, wo sich beide Partner ein Baby wünschen. Möglicherweise würden "diejenigen, die den Kinderwunsch haben, ihre Partner erst von den Vorteilen eines (weiteren) Babys überzeugen, bevor sie das Risiko einer Schwangerschaft eingingen", vermutet die Demographin.