Coronavirus

Paukenschlag! Auch Infizierte sollen arbeiten gehen

Um eine Überlastung des Personals im Gesundheitsbereich zu verhindern, sollen Quarantäneregeln für positiv Getestete Personen gelockert werden.

Michael Rauhofer-Redl
Teilen
Das Personal im Gesundheitsbereich – Ärzte und Krankenpfleger – könnte bald auch arbeiten gehen, wenn es (noch= corona-positiv ist.
Das Personal im Gesundheitsbereich – Ärzte und Krankenpfleger – könnte bald auch arbeiten gehen, wenn es (noch= corona-positiv ist.
Sven Hoppe / dpa / picturedesk.com

Freitag, 18.00 Uhr – zu dieser für eine Regierungserklärung ungewöhnlichen Uhrzeit trat Gesundheitsminister Johannes Rauch vor die Presse. Schon im Laufe des Tages zeichnete sich ab, dass es eine Comeback der FFP2-Maskenpflicht in Innenräumen an. Eine entsprechende Verordnung soll bis Mittwoch ausgearbeitet sein. Ziel sei aber "eine Verordnung auf den Weg zu bringen, die auch verfassungsrechtlich hält", so der Grünen-Politiker. 

In einem zweiten, vorerst noch vage gehaltenen Punkt kündigte Rauch allerdings eine wahre Corona-Sensation an, die es in dieser Form in zwei Jahren Pandemie noch nicht gegeben hat. Rauch sprach zunächst über die Überlastung im Gesundheitswesen. Aktuell gebe es keine Überlastung auf den Intensivstationen, fallweise sehr wohl aber auf den Normalstationen. Das hätten auch Gespräche am Vormittag mit zuständigen Direktoren und Landesräten ergeben. 

Komplett neue Strategie

Eine solche Überlastung gebe es aber vor allem beim Gesundheitspersonal. Für dieses brach der Minister eine emotionale Lanze. Das Personal habe Übermenschliches geleistet. Rauch stellte daher die Frage: "Wie können wir es schaffen, Menschen in die Arbeit zu bringen, wenn es sicher ist". Konkret spielte Rauch hier wohl auf positiv Getestete an. 

"Es wird möglich sein, unter bestimmten Voraussetzungen arbeiten zu gehen, auch wenn das bisher nicht möglich war", erklärte Rauch. Einzig mögliche Interpretation: Künftig sollen also auch positiv Getestete unter bestimmten Voraussetzungen arbeiten gehen dürfen.

Welche Bedingungen das sind, wollte der Politiker nicht im Detail erörtern. Es gebe aber internationale Studien zu diesem Thema. "Wir schauen uns genau an, was medizinisch und epidemiologisch vertretbar ist". Er bat um die entsprechende Zeit, diese Dinge prüfen zu lassen. Ergebnisse sollen auch hier am Mittwoch präsentiert werden. 

Bundesländer wussten nichts

Der Minister kündigte hier mögliche Änderungen der Quarantänepflicht an. Nur: Schon jetzt gelten vollimmunisierte Personen (dreimal geimpft, zweifach geimpft + genesen) nicht als Kontaktpersonen und müssen ohnehin nicht in Quarantäne. Eine Aufweichung der Quarantäneregeln dürfte also tatsächlich positiv getestete Mitarbeiter im Gesundheitswesen betreffen. Möglicherweise setzt die Regierung hier auf ein früheres Freitesten, oder auf eine Entlassung aus der Quarantäne, ab einem niedrigeren CT-Wert, als es jetzt noch der Fall ist. Dieser CT-Wert sagt aus, wie ansteckend jemand ist.

Die neuen Corona-Regeln im Überblick:
➤ FFP2-Maskenpflicht in Innenräumen wird ab Mittwoch eingeführt
➤ Neue Quarantäneregeln für den Gesundheitsbereich werden geprüft
➤ Wieder dringende Empfehlung der Regierung für Home Office
➤ Am Montag startet neue Impfkampagne

Kurios: Die Bundesländer dürften im Vorfeld nicht in die Entscheidungsfindung eingebunden oder zumindest über diese informiert worden sein. "Heute" bekam dies zumindest aus einem Bundesland bestätigt. 

1/55
Gehe zur Galerie
    <strong>03.05.2024: Mehrheit will SPÖ wieder in Regierung, FPÖ-Fans dagegen</strong>.&nbsp;Seit 2017 schmoren die Roten auf der Oppositionsbank. <a data-li-document-ref="120034606" href="https://www.heute.at/s/mehrheit-will-spoe-wieder-in-regierung-fpoe-fans-dagegen-120034606">Laut brandaktueller "Heute"-Umfrage wollen das 53 Prozent der Befragten nach der Wahl ändern.</a>
    03.05.2024: Mehrheit will SPÖ wieder in Regierung, FPÖ-Fans dagegen. Seit 2017 schmoren die Roten auf der Oppositionsbank. Laut brandaktueller "Heute"-Umfrage wollen das 53 Prozent der Befragten nach der Wahl ändern.
    Helmut Graf