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Paulina (6) vom Militär vor Waldbrand gerettet

Rund 19.000 Menschen wurden bei der größten Rettungsaktion in der Geschichte Griechenlands evakuiert. Sandra und Kurt mussten samt Enkerl flüchten.

Clemens Pilz
Paulina mit ihrem Opa Kurt
Paulina mit ihrem Opa Kurt
privat

Bilder wie aus einem Katastrophenfilm spielten sich am Wochenende wie berichtet auf Rhodos ab: Während einige besonders hartnäckige Hotelgäste noch am Pool entspannten oder die letzten Stunden am Meer genossen, verdunkelte die enorme Rauchwolke eines nahen Waldbrandes die Sonne. Dann musste es schnell gehen, erzählt Sandra Pfeil-Ehrenhuber: "Wir wurden aus dem Hotel zum Strand geführt, durften nicht einmal unser Gepäck mitbringen. Nach zwei Stunden holte uns ein Boot ab und brachte uns auf ein Militärschiff."

Die Oberösterreicherin war mit ihrem Mann Kurt und Enkerl Paulina (6) verreist: "Es war Paulinas erster großer Urlaub. Dass er so endet, haben wir nicht erwartet. Gott sei Dank hat die Kleine die Evakuierung gut weggesteckt." Das Mädchen sei nur traurig, dass der Koffer mit den Souvenirs noch im Hotel liegt. "Ob wir das Gepäck je wiedersehen? Ich habe da meine Zweifel..."

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    Familie Pfeil-Ehrengruber bei den Waldbränden auf Rhodos. Mehr lesen: <a target="_blank" data-li-document-ref="100283167" href="https://www.heute.at/g/oesterreicher-mitten-im-flammen-inferno-von-rhodos-100283167">Österreicher mitten im Flammen-Inferno von Rhodos</a>
    Familie Pfeil-Ehrengruber bei den Waldbränden auf Rhodos. Mehr lesen: Österreicher mitten im Flammen-Inferno von Rhodos
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    Bewohner löschen mit Olivenzweigen

    Auch Rene aus Salzburg und seine Freundin Katharina sind aktuell auf Rhodos. Sie wollen bleiben und helfen: "An vielen Stellen kämpfen ganz normale Zivilisten mit Wasser und feuchten Olivenzweigen gegen kleinere Brände. Wir konnte schon einmal beim Löschen eines Landstrichs unterstützen, vielleicht gelingt uns das noch einmal."

    Der Großbrand war vor einigen Tagen im Zentrum der Insel ausgebrochen. Zwölf Dörfer und sämtliche Hotels in den betroffenen Regionen wurden geräumt. Für Reisende wurden Sammelpunkte sowie Matratzen und Nahrung organisiert. Nach ersten Schätzungen der Polizei wurden 16.000 Menschen auf dem Landweg und 3.000 Menschen über das Meer in Sicherheit gebracht.

    Feuer wird noch länger wüten

    "Das ist kein Feuer, das morgen oder übermorgen vorbei ist", sagte Feuerwehrsprecher Vassilis Vathrakoyiannis am Sonntag zum Sender Skai TV. Der Brand auf Rhodos werde "uns tagelang zu schaffen machen". Ein Sprecher der Feuerwehr sprach gegenüber dem Staatssender ERT von aktuell drei großen Fronten. Es handelt sich um Brände rund um den Ferienort Kiotari, das Dorf Apollona und den Stausee Gadoura.