Schlager

"Sexistisch" – dieser Anbagger-Song spaltet das Netz

Der neue Song des 18-Jährigen wird zum Aufreger im Netz, weil Text und Musikvideo zu sexistisch sein sollen. Das sagt "Anbaggerer" Felix Muhr.

Jochen Dobnik
Der Burgenländer <strong>Felix Muhr</strong> sorgt mit seinen Party-Songs regelmäßig für Aufsehen.
Der Burgenländer Felix Muhr sorgt mit seinen Party-Songs regelmäßig für Aufsehen.
Adlmann

Der 18-Jährige ist in der Partyszene mittlerweile kein Unbekannter mehr. Mit seiner letzten Bauern-Hymne "Landwirt sein is leiwand" sprengte Felix Muhr seine eigenen Rekorde. Der Titel verzeichnet über 250.000 Gesamt-Streams, das YouTube-Video alleine kommt auf mittlerweile über 160.000 Aufrufe. Mit seiner neuen Single "Anbaggerer" regt er nun ordentlich auf – Kritiker empfinden den Song und das Video als "pervers" und "sexistisch".

Aber alles auf Anfang: Es gibt wohl kaum etwas, das so aufregend und nervenaufreibend sein kann wie das Anbaggern einer Person, die einem gefällt. Man schwitzt, stottert und fühlt sich plötzlich wie ein kompletter Idiot, obwohl man eigentlich gar nichts falsch gemacht hat. "Mit meinem neuen Song 'Anbaggerer' wird das Anbaggern für jeden ganz einfach", so der Burgenländer.

"Wer so spaßbefreit ist, hat das Leben nicht verstanden"

Mit Wortwitz und einem Augenzwinkern erklärt der 18-Jährige in seinem neuen Musikvideo, wie man die Frau seiner Träume am besten erobert. Muhr: "Was für Stadtkinder der Porsche ist, ist für uns Landkinder der Bagger. Wer mit dem Gerät umgehen kann, dem ist auch die Damenwelt sicher".

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    Mit "Impf di" liefert der 18-jährige Felix Muhr eine absolute Party-Hymne ab - doch ganz unumstritten ist sie nicht.
    Mit "Impf di" liefert der 18-jährige Felix Muhr eine absolute Party-Hymne ab - doch ganz unumstritten ist sie nicht.
    inspot

    Der vom Hit-Fabrikant Lukas Lach produzierte Song erreichte innerhalb von zehn Tagen über 30.000 Aufrufe auf YouTube. "Ich bin absolut begeistert und dankbar, dass meine Fans den 'Anbaggerer' so feiern", freut sich der junge Musiker. Doch nicht alle sind so begeistert. Die Frage, ob das plumpe Anbaggern von umschwärmten Damen noch zeitgemäß ist, wird auf dem TikTok-Profil des Musikers heiß diskutiert.

    "Dein neues Lied ist zu pervers. Warum so sexistisch?", schreibt etwa ein User. Dass sein Song frauenverachtend sei, weist Muhr entschieden zurück: "Wer so spaßbefreit ist, hat das Leben nicht verstanden. Heutzutage darf man einer Frau nicht einmal mehr nachschauen, ohne gleich als Sexist bezeichnet zu werden. Die Diskussion, die um den Titel entstanden ist, sagt mehr über unsere Gesellschaft aus als über mich. Auf Mallorca singen alle über die Puffmama 'Layla' und Olivias Brüste und mein Song soll jetzt ein Problem sein?", verteidigt der 18-Jährige sein neues Lied.

    "Bei uns am Land empört man sich nicht wegen jeder Kleinigkeit"

    Eine etwas zu anzügliche Szene, erzählt uns Muhr, musste sogar deswegen aus dem Video gestrichen werden, "weil sich jemand daran gestört hatte. Doch meine Models Jana und Sabrina hat doch niemand dazu gezwungen in meinem Video mitzuspielen, sie haben freiwillig und gerne mitgemacht und mit ihren Reizen nicht gegeizt", schmunzelt Muhr.

    Ob die Gesellschaft beim Thema Sexismus in der Musik sensibler geworden ist oder ob die Songtexte wirklich immer primitiver werden, beantwortet Muhr so: "Das sehen nur die Leute aus der Stadt so. Bei uns am Land empört man sich nicht wegen jeder Kleinigkeit. Ich denke, Frauen sollen selbst entscheiden dürfen, was sie wollen und was nicht. Viele Frauen mögen es auch angebaggert zu werden – als Frau zu tun was man will, das ist echter Feminismus für mich", so der 18-Jährige – und legt nach: "Man darf das Leben nicht so ernst nehmen. Es geht einfach darum, gute Laune zu verbreiten – am besten mit einem Augenzwinkern. Die Menschen haben momentan viele Sorgen. Wer meine Musik hört und zu meinen Konzerten kommt, kann sich sicher sein, dass er für ein paar Minuten den Alltag vergessen und eine geile Party feiern kann".